26.03.2023

EPLM-Konferenz Sustain-Mobility: Lernmobilitäten nachhaltig ermöglichen

"Umwelt und Bekämpfung des Klimawandels" ist eine der vier übergreifenden Prioritäten in den EU-Jugendprogramme. Das Thema hat in der Jugendarbeit längst eine große Bedeutung und beschäftigt junge Menschen in Europa und darüber hinaus intensiv. Über die Frage, wie Lernmobilität nachhaltig gestaltet werden kann, diskutierten die Teilnehmenden der Konferenz “Sustain-Mobility” im Rahmen der Reihe "Europäische Plattform für Lernmobilität" (EPLM).

Die Europäische Plattform für Lernmobilität (EPLM) hat sich zur Aufgabe gemacht, Bedingungen für die Entwicklung einer hochwertigen und nachhaltigen Lernmobilität für alle im Jugendbereich in Europa zu schaffen. Als offenes Netzwerk bietet sie den Raum für Austausch und Zusammenarbeit von Akteur*innen aus Praxis, Wissenschaft und Politik.

"Sustain-Mobility" war die vierte EPLM-Konferenz und richtete den Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit im Kontext von Lernmobilitäten junger Menschen. 120 Fachkräfte der Jugendarbeit, Forscher*innen und politische Entscheidungsträger*innen kamen dafür vom 26. Februar bis zum 1. März 2023 im Schloss Hohenkammer zusammen.

Die EPLM definiert Lernmobilität im Jugendbereich als Mobilität junger Menschen (länderübergreifend, regional oder online), die frei und freiwillig für einen bestimmten Zeitraum unternommen wird. Sie soll bewusst zu Bildungszwecken organisiert sein, um auf die lokale Gemeinschaft einzuwirken oder um neue Kompetenzen (Wissen, Fähigkeiten, Einstellungen oder Werte) zu erwerben.

Das Thema Nachhaltigkeit hat für junge Menschen eine zentrale Bedeutung. Es spielt eine wichtige Rolle in der Jugendarbeit und findet als Programmpriorität “Umwelt und Bekämpfung des Klimawandels” Einzug in die EU-Jugendprogramme.

Was ist Nachhaltigkeit? Und wie erreicht man sie?

Während der Veranstaltung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich über nachhaltige Praktiken in ihrer Arbeit auszutauschen, voneinander zu lernen, aber auch Lücken und Dilemmata zu identifizieren und darüber zu diskutieren, wie Lernmobilitätsprojekte langfristig nachhaltig gestaltet werden können. Vier zentrale Erkenntnisse der Konferenz lauten:

  • Nachhaltigkeit muss ganzheitlich gedacht werden: Nicht nur umweltbezogene, sondern auch sozio-kulturelle und wirtschaftliche Nachhaltigkeit spielen, insbesondere in der Organisation und Durchführung von Lernmobilitäten eine zentrale Rolle.
  • Netzwerke und Austausch sind wichtig: Viele Projekte und Organisationen haben bereits gute Ideen, verfolgen nachhaltige Ansätze und entwickeln Arbeitshilfen wie beispielsweise Checklisten für nachhaltige Veranstaltungen. Durch Austausch können alle von dieser guten Praxis und den Materialien profitieren.  
  • Das Bewusstsein der Jugendlichen nimmt weiter zu bei einem gleichzeitig vorherrschenden Gefühl der Ohnmacht: Um junge Menschen zu befähigen, braucht es mehr und stärkere Koalitionen zwischen dem Jugendbereich und anderen Feldern wie z.B. dem Umweltschutz. Dies erfordert eine kontinuierliche Sektor- und fachübergreifende Zusammenarbeit.
  • Der Beitrag von Lernmobilitäten muss sichtbarer gemacht werden: Die vielfältigen Tätigkeiten sind zu wenig bekannt oder nicht als Leistung zum Wandel angesehen. Um junge Menschen zu erreichen, müssen Methoden und Erfahrungen des nicht-formalen Lernens in der politischen und bildungspolitischen Debatte anerkannt und berücksichtigt werden.

Die Ergebnisse der Konferenz sowie später ein ausführlicher Bericht und ein „Compendium of good practices“ werden auf der EPLM-Seite veröffentlicht.

Die Veranstaltung wurde ausgerichtet von JUGEND für Europa sowie der Partnerschaft zwischen der Europäischen Kommission und dem Europarat im Jugendbereich (EU-Council of Europe Youth Partnership) und anderen EPLM-Mitgliedern.

Bis zum 3. Mai 2023 können Sie sich auch noch an der öffentlichen Konsultation zu Lernmobilität der Europäischen Kommission beteiligen.

(JUGEND für Europa)