Unsere Geschichte

Die Geschichte der Nationalen Agentur beginnt im Jahr 1988, als das erste europäische Aktionsprogramm für junge Menschen im außerschulischen Bereich ins Leben gerufen wurde. Es hieß: „Jugend für Europa“

Für dessen Umsetzung wurde in Deutschland das „Deutsche Büro Jugend für Europa“ bei IJAB e.V. (Fachstelle für Internationale Jugendarbeit) eingerichtet. Bis heute trägt die Nationale Agentur „JUGEND für Europa“ den Namen dieses ersten Aktionsprogramms.

Von Jugend für Europa zu Erasmus+ Jugend

Der Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft räumte der EU 1992 formal Kompetenzen für die Förderung des Jugendaustausches und des Austausches von Jugendbetreuerinnen und Jugendbetreuern ein. Dies geschah durch den Artikel 126.2 (seit 1997 Artikel 149.2 EG-Vertrag).

Auf dieser Grundlage setzte die EU-Kommission die Reihe von Aktionsprogrammen zur Förderung von europäischen Jugendprojekten fort:

  • Jugend für Europa II (1992-1994)
  • Jugend für Europa III (1995-1999)
  • Europäischer Freiwilligendienst (Pilotaktion 1996-1997)
  • Europäischer Freiwilligendienst (Mehrjahresprogramm 1998-1999)
  • Jugend (2000-2006)
  • JUGEND IN AKTION (2007-2013)
  • Erasmus+ JUGEND IN AKTION (2014-2020)
  • Europäisches Solidaritätskorps (ab 2018)
  • Erasmus+ Jugend (ab 2021)

Stand zunächst die Förderung insbesondere multilateraler Aktivitäten mit Jugendlichen und Fachkräften im Vordergrund, ergänzten im Laufe der Jahre neue Förderformate den innovativen Charakter der Programme. 1996 begann mit der Einführung des Europäischen Freiwilligendienstes (EFD) eine über 20jährige Erfolgsgeschichte. Der EFD wurde zum zentralen Angebot für junge Menschen, sich durch ein freiwilliges Engagement für Europa zu engagieren.

Die geschichtlichen Umbrüche der Neunzigerjahre und die daraus resultierenden Herausforderungen im zusammenwachsenden Europa beeinflussten die Umsetzung der Programme und die Arbeit von JUGEND für Europa als Nationale Agentur.

Ebenso prägten die jugendpolitischen Paradigmenwechsel Anfang des Jahrtausends die Programme und die Arbeit der Nationalen Agenturen. Das Weißbuch „Neuer Schwung für die Jugend Europas“ aus dem Jahr 2001 beschrieb erstmals einen Rahmen der jugendpolitischen Zusammenarbeit in der EU. Dieser basiert auf der Grundannahme, dass Jugendpolitik im Wesentlichen in den Zuständigkeitsbereich der Mitgliedstaaten fällt, diese aber durch eine Zusammenarbeit auf europäischer Ebene besser aufeinander abgestimmt und mit zusätzlichen Impulsen ausgestattet werden kann.

Im November 2009 einigten sich die Jugendminister der EU-Mitgliedsstaaten auf einen erneuerten Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa (2010-2018), besser bekannt als EU-Jugendstrategie. Bis heute betrachtet JUGEND für Europa die jugendpolitischen Aktionsprogramme immer auch als einen Motor der jugendpolitischen Zusammenarbeit in der EU und sieht darin eine aktive Gestaltungsaufgabe.

Gegenwart und Zukunft

Die stark gewachsene Größe und politische Bedeutung der EU-Jugendprogramme spiegelt sich bei JUGEND für Europa wider. Aus dem kleinen „Deutschen Büro“ mit drei Personen ist inzwischen eine große Agentur mit mehr als 85 Mitarbeiter*innen und vielfältigen Aufgaben, Aktivitäten und Projekten geworden.

Mit dem Start von Erasmus+ am 1.1.2014 endete bis auf weiteres die 25-jährige Geschichte eigenständiger Jugendprogramme der EU. Gleichzeitig begann mit Erasmus+, dem gemeinsamen EU-Programm für Bildung, Jugend und Sport, eine neue Phase mit einem starken Jugendkapitel.

Innerhalb von Erasmus+ ist Jugend das Förderprogramm für alle jungen Menschen im Bereich der nicht formalen und informellen Bildung. Es baut auf den Erfahrungen von 25 Jahren europäischer Jugendprogramme auf.

Erasmus+ Jugend wirkt überzeugend weiter. Weiterhin erlangen junge Menschen über das Programm wichtige Schlüsselkompetenzen für ihre persönliche und berufliche Entwicklung. Junge Europäerinnen und Europäer sollen Lust bekommen, die Zukunft der EU mit zu gestalten. Solidarität und Toleranz über Grenzen hinweg will das Programm wecken und jungen Menschen somit das Gefühl einer aktiven europäischen Bürgerschaft vermitteln. Und Erasmus+ Jugend trägt zur Qualifizierung und Intensivierung europäischer Jugendpolitik und damit auch zur Entwicklung einer wissens- und evidenzbasierten Jugendpolitik bei.

Seit 2018 setzt JUGEND für Europa auch das zweite EU-Jugendprogramm in Deutschland verantwortlich um: das Europäische Solidaritätskorps.

Solidarität ist einer der Grundwerte der Europäischen Union. Das Europäische Solidaritätskorps ist eine großartige Chance für junge Menschen, sich freiwillig für ein soziales und vielfältiges Europa zu engagieren. Das geht z.B. in Freiwilligendiensten oder mit eigenen Initiativen. Durch ihren solidarischen Einsatz entsteht gesellschaftlicher Zusammenhalt in ganz Europa. Organisationen bietet das Europäische Solidaritätskorps die Möglichkeit, sich für ein soziales und solidarisches Europa zu engagieren.

JUGEND für Europa wird all diese Entwicklungen weiter begleiten und gestalten.