09.12.2013

Multilaterales Kooperationsprojekt Partizipation: 2. Peer-Learning-Seminar in Israel

Was braucht es, um bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Bereitschaft zu wecken, sich für ein gesellschaftspolitisches Thema einzusetzen, für ein Anliegen im demokratischen Gemeinwesen, das sie umgibt?

Das 2. Peer-Learning-Seminar im MKP Partizipation in Israel griff die Frage auf. Das Seminar
in Jerusalem brachte die dem Thema angemessene Pluralität an Sichtweisen zusammen: Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus den für Jugendfragen zuständigen Ministerien der Partnerländer, Vertreterinnen und Vertreter von Jugendräten und anderen Jugendpartizipationsstrukturen sowie weitere Expertinnen und Experten aus der politischen Bildung, der Jugendarbeit und kommunaler Jugendhilfeeinrichtungen.

Aus dem ersten Peer-Learning-Seminar im April 2013 (siehe NEWS) wurde die Frage nach der Gewichtung von sozialer zu politischer Partizipation mitgenommen: Partnerländer wie Polen und Litauen setzen verstärkt auf die Stärkung der Zivilgesellschaft und wollen z.B. NGOs stärken. Die (regierungs)politische Sphäre erscheint davon weitgehend abgekoppelt; sie ist höchstens Adressat für Forderungen aus der Zivilgesellschaft, wobei es an Orten und Foren der Aushandlung fehlt. Beim Besuch der Knesset lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein solches Forum der Aushandlung kennen. Zur Frage der sinkenden) Finanzierung der israelischen Jugendzentren standen auf Einladung der Abgeordneten Yifat Kariv von Jesch Atid, der zweitstärksten Partei in der Knesset, und der Likud-Abgeordnete Ofir Akunis Rede und Antwort. Im Rahmen der Veranstaltung erhielt Kirsten Trittermann (BMFSFJ) die Gelegenheit, die Anwesenden über den Peer Learning- Prozess zum Thema Partizipation zu informieren.

Israel war als Veranstaltungsort für das Seminar in vieler Hinsicht interessant: ein Staat mit einer heterogenen Bevölkerungsstruktur und einem Spannungsverhältnis zwischen einem in der Region einzigartigen demokratischen Staat, andauernder militärischer Spannungen in- und außerhalb der besetzten Gebiete und einer auch während des Seminars ausgetragenen Debatte über die Identität Israels als jüdischer Staat und der Frage der Partizipation der arabischen Minderheit. Auf dem Weg zum dritten Seminar im Frühjahr 2014 soll ein gemeinsamer Bericht aller Partner verfasst werden, in dem die Kernfragen gebündelt werden. Ein gemeinsames „Mission Paper" soll die gemeinsame inhaltliche
Grundlage verdeutlichen.

(Quelle: JUGEND für Europa - Service- und Transferstelle EU-Jugendstrategie)

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