13.09.2012

Junger Europäer 2012 – Preisverleihung der Schwarzkopf-Stiftung in Berlin

Für Robin May war es ein besonderer Auftritt. Als der 24-jährige Wittenberger ans Podium schritt, um im Festsaal der Hamburger Vertretung in Berlin seine Ehrung entgegenzunehmen und den mehr als 200 geladenen Gästen einen Einblick in seine von Projekten reich gespickte Vita zu geben, hörte einer in der ersten Reihe ganz besonders gut zu: Martin Schulz, der Präsident des Europäischen Parlaments.

Ihm sei nicht bange um Europa, sagte Schulz später, solange es junge Menschen wie Robin gäbe, die immer wieder diesen Anspruch verspürten, Menschen für Mut machende Projekte zu begeistern und Dinge in der Welt zu verändern. Das saß. Der Engagement-politische Ritterschlag eines europäischen Spitzenpolitikers.

Nur wenige Minuten zuvor hatte Robin mehrere kleine Zettel aus der Tasche hervorgekramt, um seine Dankesrede dem Publikum zu präsentieren. Nervös sei er, man möge ich ihm das gelegentliche Stottern verzeihen, sagte Robin. Dann ging es auch schon los. Von nächtelangen Diskussionen mit Freunden über Meinungsfreiheit in Ungarn bis hin zur Bedeutung des EU-Programms JUGEND IN AKTION – es waren viele Themen, die Robin an diesem Abend streifte.

"Solange Menschen nur an sich denken, wird es kein einiges Europa geben", sagte der Politik- und Philosophie-Student. Applaus im Publikum.

Engagement auch in Zukunft

Die Laudatio auf den "Jungen Europäer 2012" hatte der Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland, Matthias Petschke, gehalten. "Für den Preis gab es eine Vielzahl an Kandidaten", sagte er, "Am Ende haben wir uns in der Jury aber vor allem die Frage gestellt: Wer wird sich auch in Zukunft weiterhin stark engagieren? Wer ist jetzt nicht satt und ruht sich aus? Da waren wir uns bei Robin ganz sicher: Er wird diesen Weg weitergehen."

Robin May bei seiner Rede während der Preisverleihung; Foto: Adrian Jankowski

Und das natürlich auf seine ganz eigene Art. Für die Preisverleihung habe er nämlich mehrfach überredet werden müssen, an diesem Abend nun doch bitteschön eine Krawatte und eine lange Hose anzuziehen, verriet der Vorsitzende der Schwarzkopf-Stiftung, André Schmitz-Schwarzkopf, den geladenen Gästen mit einem Augenzwinkern.

Von Profis lernen

Als der erste Teil des Abends dann vorbei war, durfte sich Robin May entspannt zurück lehnen und beobachten, wie es der Schwarzkopf-Europa-Preisträger des Jahres 2012, Martin Schulz, schaffte, einem kriselnden Europa mit einer leidenschaftlichen Rede den Weg in eine bessere Zukunft zu bahnen. "Wir haben ein schwaches politisches System", sagte Schulz, "in Deutschland zum Beispiel bekommt jeder eine Schlagzeile, wenn er den Euro basht." Kurzes Kopfnicken bei Robin. Aber nicht in allen Punkten stimme er dem Parlaments-Präsidenten zu. Rhetorisch jedoch habe er an diesem Abend wieder mal eine Menge dazu gelernt. "Das versuche ich dann gleich mal in mein nächstes Projekt zu integrieren."

(Text: Marco Heuer, Bildquelle: Adrian Jankowski)

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Mehr Hintergründe zur Preisverleihung, Fotos und die durchaus lohnenswerte Rede von EP-Präsident Martin Schulz zum Nachhören gibt es unter www.schwarzkopf-stiftung.de.

Lesen Sie auch das Interview mit Robin May über sein Engagement, seine Ziele und wie das EU-Programm JUGEND IN AKTION seinen Weg begleitet hat. Zum Interview...

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