Wechsel an der Spitze von JUGEND für Europa
Nach drei Jahren als Leiterin von JUGEND für Europa verlässt Frauke Muth die Agentur zum Ende des Jahres. Die kommissarische Leitung übernimmt bis zum Abschluss des nun beginnenden Ausschreibungsprozesses Manfred von Hebel. Im Interview blickt Frauke Muth auf drei intensive Jahre zurück.
Liebe Frauke, du hast Ende 2022 bei JUGEND für Europa angefangen. Es waren drei ereignisreiche Jahre, in denen viel passiert ist. Welche drei Worte oder Gedanken beschreiben deine Zeit in der Agentur am besten?
- Der große Respekt vor und Bewunderung für unsere Begünstigten, die die Programme umsetzen. Sie tragen damit zum Wohlbefinden, zur Entwicklung von Autonomie und der aktiven Beteiligung junger Menschen am demokratischen Leben in Europa bei. Die Genugtuung, durch unsere Rolle als Nationale Agentur auch ein wenig zur Umsetzung dieser Ideen beigetragen zu haben.
- Das Privileg, mit Menschen zusammengearbeitet zu haben, die dem europäischen Geist verpflichtet sind, die Solidarität, Inklusion, Toleranz und Teilhabe erfahren haben und diese Erfahrung weitergeben wollen.
- Die Möglichkeit (und Notwendigkeit), viel Neues auszuprobieren und Zukunft gestalten zu können. Das war eine unglaublich bereichernde Lernerfahrung!
Welches Ereignis hat dich am meisten während deiner Zeit bei uns in der Agentur beeindruckt? Was war der schönste Moment?
Im Herbst 2023 durfte ich an einem comeback teilnehmen. Das ist das Rückkehrer-Event für die jungen Menschen, die an einer Freiwilligenaktivität oder einem Solidaritätsprojekt im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps teilgenommen haben.
Das comeback bot mehreren hundert Rückkehrenden die Gelegenheit, ihre Peers kennenzulernen und sich auszutauschen. Das Besondere war, dass der gesamte Tag und auch das Abendprogramm inklusive künstlerischer Einlagen von den Teilnehmenden selbst gestaltet wurde. Dabei haben mich die Offenheit und Herzlichkeit und auch die geballte künstlerische Energie dieser jungen Menschen, einfach so auf die Bühne zu gehen, zu singen, ihre eigenen Gedichte zu rezitieren stark beeindruckt und mitgerissen. Es war das beste Happening seit Jahren!
In der Agentur ist mir immer wieder aufgefallen: Wenn Not am Mann oder an der Frau ist, und helfende Hände gebraucht werden, ist die Solidarität groß. Von diesen Momenten gab es einige.
Welche Projekte stehen für dich nach der Zeit bei JUGEND für Europa an?
Neue Herausforderungen und Lernerfahrungen im Bereich IT. Ich bleibe in Bonn, wo auch meine Wurzeln sind. Hier liegt auch mein „ewiges“ Projekt: Ein Altbau mit kleinem Garten.
Was wünscht du der Organisation für die kommenden Jahre?
JUGEND für Europa leistet einen zentralen Beitrag dazu, die Ziele der EU in den Bereichen Bildung, Mobilität und demokratische Beteiligung in die Praxis zu bringen. Die Agentur hat in den vergangenen Jahren entscheidend dazu beigetragen, dass Träger der Jugendarbeit sowie Organisationen aus Sport und Engagement ihre unmittelbare und extrem wichtige Arbeit vor Ort wirkungsvoll umsetzen können.
Für die kommenden Jahre wünsche ich JUGEND für Europa, dass es seinen erfolgreichen Weg fortsetzen und den Zugang zu den Programmen weiter vereinfachen kann. Zugleich wünsche ich JUGEND für Europa, dass es die Entwicklungen, die wir in den letzten drei Jahren gemeinsam angestoßen haben, aufgreifen und die nächste Programmperiode ab 2028 ebenso aktiv wie ambitioniert mitgestalten kann.
Ich wünsche JUGEND für Europa, dass es seine Erneuerungsimpulse mutig weiterverfolgt, seiner Vision treu bleibt und die Wirkung sowie Sichtbarkeit der Jugendprogramme noch weiter stärken kann. Vor allem aber wünsche ich der Organisation, dass sie für alle Begünstigten und Stakeholder auch in Zukunft der verlässliche, kompetente und inspirierende Partner bleibt, der sie heute ist.