25.08.2025

Erasmus+ 2014-2020 und 2021-2027 (zwischen-)bewertet: Erasmus+ wirkt auf vielen Ebenen

Info: Erasmus+ trägt wesentlich dazu bei, gemeinsame Werte, interkulturelles Verständnis und ein europäisches Zugehörigkeitsgefühl zu stärken.

Im Juli hat die Europäische Kommission die Zwischenevaluierung von Erasmus+ 2021–2027 und die abschließende Bewertung der Programmgeneration 2014–2020 veröffentlicht. Der Bericht zeigt: Über beide Laufzeiten hinweg hat Erasmus+ einen erheblichen europäischen Mehrwert für Einzelpersonen und Organisationen geschaffen und eine wesentliche Rolle bei der Förderung der EU-Werte und einer gemeinsamen europäischen Identität gespielt.

Hohe Wirksamkeit trotz unstetiger Zeiten

Sowohl die Programmgeneration 2014-2020 von Erasmus+ als auch die laufende weisen eine hohe Wirksamkeit auf. Und das trotz Zeiten unvorhergesehener Herausforderungen, wie der COVID-19-Pandemie oder dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, mit Auswirkungen auf die Programmumsetzung.

Einzelpersonen profitierten 2014 bis 2020 besonders durch die Stärkung persönlicher Kompetenzen, wie kritisches Denken, Resilienz und Sprachfähigkeiten. Organisationen profitierten insbesondere hinsichtlich verbesserter Qualität und der Entwicklung neuer Arbeitsmethoden.

Das aktuelle Programm 2021–2027 setzt dies fort. 99 Prozent der Teilnehmenden geben an, von ihrer Mobilitätserfahrung profitiert zu haben, und 95 Prozent sind der Ansicht, dass ihr Zugehörigkeitsgefühl zu Europa gestärkt wurde. Anhand qualitativer Nachweise lassen sich auch dauerhafte Wirkungen auf die beteiligten Organisationen feststellen, z. B. hinsichtlich Kapazitätsaufbau, Organisationsentwicklung und Internationalisierung. Laut Bericht erfahren kleinere Organisationen dabei häufig den größten Nutzen.

Europäischer Mehrwert: Erasmus+ ist in ganz Europa einzigartig

Beide Programmgenerationen spiel(t)en eine wesentliche Rolle bei der Sensibilisierung für die gemeinsamen Werte und Themen der EU und sind damit von hoher Bedeutung.

Das Programm 2014-2020 erzielte aufgrund seines Umfangs, seines breiten Anwendungsbereichs, seiner vielfältigen Zielgruppen und seiner geografischen Reichweite einen erheblichen europäischen Mehrwert und trug wesentlich zur Stärkung gemeinsamer Werte, interkulturellem Verständnis und einem europäischen Zugehörigkeitsgefühl bei.

Laut Bericht schneiden Aktivitäten im Jugendbereich dabei besonders gut ab: So führte beispielsweise die Teilnahme am Jugenddialog für gewöhnlich besonders zu einer stärkeren aktiven Bürgerschaft und Teilhabe am demokratischen Leben.

Die aktuelle Programmgeneration erweitert seine Reichweite und steigert damit auch den europäischen Mehrwert, z. B. durch neue Zielgruppen wie Erwachsene oder Sportpersonal – und reagiert noch flexibler auf aktuelle Herausforderungen.

Programm-Management & Mittelausstattung: Verbesserungen mit weiterem Potenzial

Bezüglich des Programm-Managements bestätigt die Evaluierung die wichtige Rolle der Nationalen Agenturen bei der Unterstützung der Durchführung des Programms auf nationaler Ebene. Ebenso greifen, so heißt es darin, verschiedene Vereinfachungsmaßnahmen zur Verringerung des Verwaltungsaufwands und zur Ausweitung des Zugangs zum Programm.

Gleichzeitig beleuchtet sie aber auch Ineffizienzen, v. a. die Einführung der IT-Tools ab 2021 betreffend, was die Programmdurchführung insbesondere zu Beginn des laufenden Planungszeitraums behindert. Die Europäische Kommission kündigt an, sich diesbezüglich weiterhin systematisch mit noch offenen Fragen im Zusammenhang mit den derzeitigen IT-Programmen befassen zu wollen.

Die Evaluierung zeigt auch, dass die Mittel von Erasmus+, trotz erheblicher Aufstockungen in beiden Programmgenerationen 2014-2020 und 2021-2027, nach wie vor nicht ausreichen, um die hohe Nachfrage in den verschiedenen Sektoren vollständig zu befriedigen und alle förderwürdigen Projekte zu finanzieren.

Fazit & Ausblick

Beide Programmgenerationen haben einen deutlichen europäischen Mehrwert geschaffen und bedeutende Impulse in den Bereichen allgemeine und berufliche Bildung, Jugend sowie Sport gesetzt. Die Evaluierung identifiziert Aspekte, in denen Optimierungsbedarf besteht.

Dennoch zeigen sowohl die abschließende als auch die Zwischenevaluierung, dass Erasmus+ über beide Programmlaufzeiten hinweg sehr gute Ergebnisse erzielt und seine Zielsetzungen wirkungsvoll umsetzt. Diese Ergebnisse bieten eine stabile Grundlage für die Fortführung des Programms im Zeitraum 2021–2027 und liefern wertvolle Anhaltspunkte für die Entwicklung der nächsten Programmgeneration.

Vertiefende Informationen

Zur Veröffentlichung in allen Amtssprachen der EU-Zwischenevaluierung von Erasmus+ 2021-2027 und abschließenden Evaluierung von Erasmus+ 2014-2020

Lesen Sie außerdem unseren Beitrag zum Vorschlag der Europäischen Kommission zur neuen Programmgeneration 2028-2034.

Unseren Beitrag zur Zwischenbewertung des Europäischen Solidaritätskorps können Sie hier noch einmal nachlesen.

(JUGEND für Europa)