21.01.2025
Ergebnisse aus dem Jugendministerrat unter ungarischer EU-Ratspräsidentschaft 2024
Der Vorsitz Ungarns im Ministerrat der Europäischen Union (EU) als Teil des zwölften Ratsvorsitztrios gemeinsam mit Spanien und Belgien ging am 31. Dezember 2024 zuende. Im November 2024 billigte der Rat "Bildung, Jugend, Kultur und Sport" im Bereich Jugend noch mehrere Entschließungen und Schlussfolgerungen.
Am 25. und 26. November 2024 billigte der Jugendministerrat unter ungarischer EU-Ratspräsidentschaft eine Entschließung zu den Ergebnissen des zehnten Konsultationszyklus im Rahmen des EU-Jugenddialogs, eine Entschließung zum EU-Jugendstrategie-Arbeitsplan für den Zeitraum von 2025 bis 2027 sowie Schlussfolgerungen zu mehr Unterstützung für junge Menschen im ländlichen Raum und in abgelegenen Gebieten.
Ergebnisse des zehnten Konsultationszyklus im Rahmen des EU-Jugenddialogs
Die Entschließung zu den Ergebnissen des zehnten Konsultationszyklus im Rahmen des EU-Jugenddialogs fasst die Aktivitäten und Ergebnisse des Konsultationszyklus, der von Mitte 2023 bis Ende 2024 lief, und die Empfehlungen aus den drei EU-Jugendkonferenzen unter den spanischen, belgischen und ungarischen Ratspräsidentschaften zusammen.
Der zehnte Konsultationszyklus konzentriert sich insgesamt auf die Förderung inklusiver Gesellschaften für junge Menschen. Die jeweiligen Ratspräsidentschaften stellten verschiedene Unterthemen in den Fokus: Aus der spanischen Präsidentschaft fokussieren die Empfehlungen insbesondere auf die Integration von Jugendperspektiven in Entscheidungsprozesse, einschließlich der Einführung eines EU-Jugendtests zur Berücksichtigung jugendlicher Interessen bei der Bewertung von Politikmaßnahmen.
Die Empfehlungen aus der belgischen Ratspräsidentschaft fokussieren mit Blick auf inklusive Gesellschaften u. a. auf strukturelle Barrieren, diskriminierungsfreie Kulturen und die Bedeutung formeller und informeller Lernumgebungen. Der Fokus der Empfehlungen aus der ungarischen Ratspräsidentschaft liegt auf der Unterstützung benachteiligter Jugendlicher, insbesondere in ländlichen Gebieten, und auf der Weiterentwicklung des EU-Jugenddialogs durch die Analyse bisheriger Erfahrungen.
Die Entschließung unterstreicht weiterhin die Effektivität des EU-Jugenddialogs, formuliert aber auch weitere Verbesserungen, wie eine stärkere Sichtbarkeit und Einbindung der Ergebnisse in politische Maßnahmen.
EU-Jugendstrategie-Arbeitsplan für den Zeitraum 2025 bis 2027
Die Entschließung zum EU-Jugendstrategie-Arbeitsplan enthält die wichtigsten Prioritäten und Maßnahmen für den Zeitraum von 2025 bis 2027, die von den kommenden Triopräsidentschaften verfolgt werden. Die anvisierten Maßnahmen zielen insgesamt darauf ab, die Beteiligung junger Menschen an der EU-Politik zu fördern und Jugenthemen in allen politischen Bereichen stärker zu intergrieren.
Die Triopräsidentschaft Polen, Dänemark und Zypern setzt ihren Fokus insbesondere auf das Jugendziel #1 "Die EU mit der Jugend zusammenbringen", um europäische Identität und Werte zu fördern. Im darauffolgenden Zyklus setzt die Triopräsidentschaft Irland, Litauen und Griechenland den Fokus (voraussichtlich) auf die Jugendziele #4 und #9 "Information & Konstruktiver Dialog" und "Raum und Partizipation für alle".
Insgesamt unterstreicht die Entschließung noch einmal die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen EU-Mitgliedsstaaten, Stakeholdern aus dem Jugendbereich und Jugendlichen selbst, um die EU-Jugendstrategie möglichst für den Zeitraum nach 2027, die in einem Mitgestaltungsprozess mit relevanten Stakeholdern und mit bestmöglichen Synergien zur zukünftigen Generation der EU-Jugendprogramme entwickelt werden soll.
Mehr Unterstützung für junge Menschen in ländlichen und abgelegenen Gebieten
Die Schlussfolgerungen zu mehr Unterstützung für junge Menschen in ländlichen und abgelegenen Gebieten fordern insbesondere bessere Zugänge zu "glokalen" Chancen bei Bildung und Beschäftigung - zur Bekämpfung demografischer Herausforderungen in Europa. "Glokal" bedeutet in diesem Zusammenhang die Fähigkeit, global zu denken und lokal zu handeln.
Sie heben die Herausforderungen für junge Menschen in ländlichen und abgelegenen Gebieten innerhalb der EU hervor, wie begrenzten Zugang zu Bildung, Arbeitsmöglichkeiten, digitaler Infrastruktur und sozialen Dienstleistungen. Außerdem benennen sie Möglichkeiten, junge Menschen zu befähigen, sich in ihrer Region zu entfalten, und bewährte Verfahren auf allen Ebenen, um regionale Ungleichheiten abzumildern und dem Bevölkerungsschwund im ländlichen Raum entgegenzuwirken.
Weiterhin werden verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, um junge Menschen zu ermutigen, in ländlichen Gebieten zu bleiben: ein besserer Zugang zu wichtigen Dienstleistungen, wie etwa Bildung, erschwinglichem Wohnraum, öffentlichen Verkehrsmitteln und einer zuverlässigen Breitbandverbindung, und die Förderung von Jugendorganisationen, die junge Menschen dazu motivieren, eine aktive Rolle in ihrer Gemeinschaft zu übernehmen.
Hier geht es zu den Ergebnissen aus dem Jugendministerrat unter ungarischer EU-Ratspräsidentschaft 2024:
Entschließung des Rates und der im Rat vereinigten Vertreter der Regierungen der Mitgliedsstaaten zu den Ergebnissen des zehnten Konsultationszyklus im Rahmen des EU-Jugenddialogs
Entschließung des Rates und der im Rat vereinigten Vertreter der Regierungen der Mitgliedsstaaten zum EU-Jugendstrategie-Arbeitsplan 2025-2027
Schlussfolgerungen des Rates und der im Rat vereinigten Vertreter der Regierungen der Mitgliedsstaaten zu glokalen Chancen für junge Menschen in ländlichen und abgelegenen Gebieten
(JUGEND für Europa)