03.07.2023

FOKUS Kompetenz: Umfassend qualifizierende Weiterbildung im Feld der Europäischen und Internationalen Jugendarbeit

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Rita Bergstein, Leiterin Bildungsmanagement bei JUGEND für Europa, erklärt im Interview, für wen die Qualifizierungsreihe "FOKUS Kompetenz" gedacht ist, was die Inhalte und Schwerpunkte sind und wie interessierte Fachkräfte an der Weiterbildung teilnehmen können. FOKUS Kompetenz startet im November 2023. Informationstreffen finden im Juli und August statt.

JUGEND für Europa: Frau Bergstein, Anfang Juni lud JUGEND für Europa Fachkräfte/Neueinsteiger*innen und Organisationen der Jugendarbeit zu einer fundierten Qualifizierungsreihe ein. Was ist das Neue, das Besondere an diesem Angebot?

Rita Bergstein: Das Neue an dem Angebot FOKUS Kompetenz ist für JUGEND für Europa und seine Partner*innen aus der internationalen Jugendarbeit in Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland die Möglichkeit, interessierte Fachkräfte bei Ihrem Einstieg in das Arbeitsfeld der Internationalen Jugendarbeit intensiv zu begleiten.

Das Angebot erstreckt sich über ein Zeitraum von anderthalb Jahren, in dem die Fachkräfte zusammen einen Lernprozess gemeinsam erleben. Sie haben die Chance, verschiedene Orte der internationalen Jugendarbeit und ihre verschiedenen Gesichter kennenzulernen. Unseres Wissens gibt es bisher keine inhaltlich qualifizierende Fort- und Weiterbildung in dem Bereich, die so umfassend im Sinne des Inhalts und der Kooperation zwischen verschiedensten Akteuren gestaltet ist.

Neu ist auch, dass wir ein Angebot basierend auf einem Kompetenzmodell für Fachkräfte der Internationalen Jugendarbeit gestalten, das zulässt, über die Wertigkeit und Anerkennung der Tätigkeit nachzudenken, eine eigene professionelle Identität zu entwickeln und sich somit eine gute nachhaltige Grundlage für die berufliche Zukunft zu verschaffen.

Wir wünschen uns, die Motivation zukünftiger Kolleg*innen zu stärken. Es kooperieren Akteure aus verschiedensten Bereichen der internationalen Jugendarbeit und der non-formalen und formalen Bildungsbereiche.

Das Angebot wird getragen durch ein fachlich breites Spektrum von Kooperationspartner*innen. Wer bringt hier was ein?

JUGEND für Europa und seine Partner*innen haben sich mehr als zwei Jahre Zeit genommen die Idee zu entwickeln und zu einer Reife und Umsetzung zu bringen. Leider kann ich hier nur beispielhaft erwähnen, was langfristig eingebracht werden kann.

Zunächst einmal haben alle Partner*innen, die an den Think Tank Treffen teilgenommen haben, Ihre Beiträge zur Konzeptentwicklung und somit zur Gestalt beigetragen. Zu nennen sind hier die Vertreter*innen vom Aktuellen Forum NRW, AdB, DFJW, EJBW, IJAB, Jugendsozialwerk Nordhausen, IKAB, internationale Trainer*innen Gilde Friedrich- Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, verschiedene Freiberufler*innen und die Nationalen Agenturen der Länder Belgien-DE, Liechtenstein, Österreich, Luxemburg, Schweiz.

Ob es die Vorschläge für besondere Orte für die Präsenzmodule sind, konzeptionelle Erfahrungen, Referent*innen, Beteiligung an der Anerkennungsdebatte oder Überlegungen wie der formale und non-formale Sektor zusammengebracht werden kann, wir haben all das in den Blick genommen.

Warum sollte man teilnehmen?

Interessierte sollten sich dringend anmelden, wenn…

  • sie tatsächlich einen intensiv begleiteten Einstieg in das Arbeitsfeld Internationale Europäische Jugendarbeit erleben möchten,
  • Kontakt zu vielen Einrichtungen, Organisationen und Akteuren sowohl der formalen wie der non-formalen Bildung im deutschsprachigen Kontext haben bekommen möchten,
  • sie die Möglichkeit bekommen möchten, an einer Community of practise mit nachhaltiger Wirkung teilhaben zu können,
  • sie Freude am Lernen in der Gruppe über einen bestimmten Zeitraum haben,
  • sie die europäischen Programme, die bilateralen und globalen Möglichkeiten des Arbeitsfeldes Internationale Jugendarbeit kennenlernen möchten und
  • sie einen intensiven Lernprozess mit anderen erleben möchten, der Ihnen Konzepte, Methoden und reflektierte Praxis bietet.

Welche inhaltlichen Schwerpunkte nimmt die Weiterbildung in den Blick? Wo liegt der Fokus?

Der Fokus der Weiterbildung liegt neben grundlegenden Aspekten wie Einführung, Chancen und Möglichkeiten vor allem auf der Haltungsentwicklung, politischer Bildung im Arbeitsfeld und auch der Diskussion um Chancen und Grenzen der internationalen europäischen Zusammenarbeit.

Die Teilnehmenden erhalten die Möglichkeit eine professionale Identität in ihrem Arbeitsfeld zu entwickeln und dafür in Ihren Organisationen Platz zu bekommen.

Was verstehen Sie unter "professioneller Identitätsentwicklung" mit Blick auf Europäische und Internationale Jugendarbeit?

In aller Kürze verstehe ich unter professioneller Identitätsentwicklung vor allem zunächst einen sicheren Stand in den pädagogischen Grundlagen der internationalen Arbeit zu entwickeln, wie z.B. im Umgang mit heterogenen internationalen Gruppen, bei der Begleitung von Erfahrungen und Lernprozessen in internationalen Settings, bei der Einordung des eigenen Handelns in das jeweilige Umfeld und in die politischen Prozesse. Aber auch reflektiertes Handeln um Umgang mit schwierigen herausfordernden Situationen, Teilnehmenden, Kolleg*innen und darüber hinaus eine Beschäftigung mit den eigenen Chancen gestaltend und verändernd für junge Menschen und Ihre globale Zukunft tätig zu sein.

Welche Verbindung besteht zwischen dem Angebot und den EU-Jugendprogrammen?

Im Rahmen der Weiterbildung FOKUS Kompetenz bekommen die Teilnehmenden Chance die EU-Programme Erasmus+ Jugend und das Europäische Solidaritätskorps mindestens besser kennenzulernen. Wir streben an, die Möglichkeiten der strategischen Einbindung in die eigene Praxis in den Bick zu nehmen.

Für Organisationen, die Teilnehmende anmelden, besteht die Möglichkeit zusätzlich Beratung und Begleitung zu erhalten, um nachhaltig internationale, europäische Jugendarbeit in ihre z.b. kommunalen oder Organisationsstrukturen zu integrieren.

Gibt es noch freie Plätze?

Ja, es gibt noch freie Plätze und wir hoffen, eine großartige Gruppe mit Teilnehmenden aus Deutschland, Belgien, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Lichtenstein zusammenzustellen.

Wer Interesse hat, sollte dringend an einem der Informationstreffen teilnehmen:

Geleitet wird die Weiterbildung von einem kompetenten Team: Julia Motta aus Berlin, Jessica Reinsch aus Leipzig und Marcus Vrecer aus Wien.

Ansprechpartnerinnen bei JUGEND für Europa sind meine Kollegin Elena Weber und ich.

(JUGEND für Europa)

FOKUS Kompetenz in Kürze

Die deutschsprachige Qualifizierungsreihe FOKUS Kompetenz startet im November 2023 und dauert insgesamt anderthalb Jahre. Sie richtet sich an interessierte Fachkräfte, die das Arbeitsfeld der Europäischen und Internationalen Jugendarbeit kennenlernen und einsteigen möchten.

Die Weiterbildung umfasst vier Präsenz-, drei Online- sowie ein verpflichtendes Wahlmodul. Die Bewerbungsfrist endet am 20. August 2023.

Alle weiteren Informationen sowie das Bewerbungsformular finden Sie unter http://trainings.salto-youth.net/11321.

Kooperationspartner*innen von JUGEND für Europa

  • OeAD-GmbH – Agentur für Bildung und Internationalisierung/Österreich
  • Jugendsozialwerk Nordhausen
  • Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar
  • International Youth Work Trainer Guild
  • Movetia – Austausch und Mobilität/Schweiz
  • Anefore – Nationalagentur Erasmus+ und ESK/Luxemburg
  • IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.