31.01.2017

"Erwachsenenbildung und Weiterbildung müssen einen Platz in der europäischen Bildungslandschaft haben."

Hans Georg Rosenstein, Koordinator für die europäische Agenda für Erwachsenenbildung in der Nationalen Agentur Bildung für Europa im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)Interview mit Hans Georg Rosenstein, Koordinator für die europäische Agenda für Erwachsenenbildung in der Nationalen Agentur Bildung für Europa im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

JUGEND für Europa: Herr Rosenstein, welche Rolle spielt die Erwachsenenbildung in Erasmus+?

Hans Georg Rosenstein: Die Erwachsenenbildung ist sicherlich ein Stiefkind innerhalb der europäischen Bildungsfamilie. Die Mittelausstattung in Erasmus+ ist für die Erwachsenenbildung am geringsten. Und wir müssen am meisten dafür kämpfen, mit unseren Anliegen sichtbar zu sein. Die sind aber nicht weniger wichtig, weil wir in einer alternden Gesellschaft erkennen müssen, dass auch Ältere, also Erwachsene, Bildung benötigen.

JfE: Was hat das Grundtvig-Programm und jetzt Erasmus+ für die Erwachsenenbildung in Europa gebracht?

Hans Georg Rosenstein: Das Grundtvig-Programm war seit 2001 ein großer Initiator für europäische Zusammenarbeit im Bereich der Erwachsenenbildung. Inzwischen sind Hunderte von Partnerschaften entstanden, die nachhaltig wirken. Vor allem diese Zusammenarbeit, die Kooperation zwischen verschiedenen Einrichtungen, die über das Projekt hinaus hält, hat die Erwachsenenbildung in Europa ein gutes Stück weitergebracht. Genauso zu nennen sind die individuellen Fortbildungen für das Bildungspersonal.

JfE: Was wünschen Sie sich für den Fortgang des Programms und für ein Nachfolgeprogramm?

Hans Georg Rosenstein:  Wir haben im letzten Programmübergang dafür kämpfen müssen, dass die Erwachsenenbildung erhalten bleibt. Ich glaube, es sollte eine Selbstverständlichkeit sein und man sollte diese Frage nicht mehr aufbringen müssen, dass auch Erwachsenenbildung und Weiterbildung einen Platz haben müssen in der europäischen Bildungslandschaft. Das wünsche ich mir und dass die Mittelausstattung nicht ganz so stiefmütterlich angelegt sein wird, wie es im Moment ist.  Ich bin sicher, dass das gut und richtig investierte Mittel sind.

(Das Interview führte Dr. Helle Becker im Auftrag von JUGEND für Europa)

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