04.06.2014

DJHT: YEPP! Da geht was...

YEPP steht für: Youth Empowerment Partnership Programme. Das Programm, das zunächst 2001 bis 2011 lief, unterstützt junge Leute darin, in ihrer Kommune Einfluss zu nehmen, politische Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen - die Kommunen berichten bei der YEPP-Talkshow.

Im Winter Öde, im Sommer vielleicht der Dorfplatz. Wie so oft begann es auch in dem kleinen italienischen Ort in der Region Langhe in der Nähe von Turin mit der Klage, dass es keine geeigneten Aufenthalts- und Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche gab. Eine Gruppe junger Leute beschrieben ihr Anliegen und machten einen Plan, wie sie dies mithilfe der lokalen Politik und Bevölkerung umsetzen könnten. Am Ende gab es feste Räume, die allen Menschen der umliegenden Dörfer offen standen, Freizeitangebote, ein Webradio und sogar einen Bustransfer von Ort zu Ort. Inzwischen sind die Jugendlichen weiter ausgeschwärmt und haben an europäischen Jugendbegegnungen teilgenommen, bei denen sie sich über ihre jeweiligen Themen ausgetauscht haben.

Unterstützung bekamen die Jugendlichen durch YEPP, kurz für: Youth Empowerment Partnership Programme. Das Programm, das zunächst 2001 bis 2011 lief, unterstützt junge Leute darin, in ihrer Kommune Einfluss zu nehmen, politische Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Dafür liefern 10 Stiftungen in ganz Europa, darunter die deutsche Freudenberg Stiftung, Knowhow, Personalressourcen und Finanzmittel. 70 Kommunen in Italien, Deutschland, Finnland, Irland, Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Polen und der Slowakei setzen zurzeit das Programm um.

Herzstück des Programms  ist das „Yepp Veränderungskonzept“ (YEPP Concept of Change), eine Art Handlungsplan und Qualitätszyklus zugleich, das vor allem von den Methoden und Verfahren lebt, mit denen junge Leute durch erfahrene Vermittler in die Lage versetzt werden, in ihrer Gemeinde aktiv zu werden. Der Fokus liegt auf benachteiligten Jugendlichen, die in einer marginalisierten Gemeinde leben und oft schon dadurch wenige Möglichkeiten haben, sich zu engagieren. Mit dem Engagement der Jugendlichen und der Unterstützung durch Yepp entwickeln sich auch das Gemeindeleben und die lokale Jugendpolitik. So berichtete Massimo Infunti, Vorstandsmitglied und Aktiver von YEPP, dass in einer der italienischen Kommunen die Entscheidung über die Haushaltsmittel für Jugendangelegenheiten  komplett in die Hände der YEPP-Gruppe gelegt wurde.

So überzeugend das Konzept ist, so langwierig und daher oft aufwändig sind oft die Prozesse. Das Empowerment von Jugendlichen und ihren Kommunen braucht Ressourcen, Zeit und Geduld – vor allem der beteiligten Erwachsenen. Daher waren sich bei der Abstimmung am Ende der interaktiven „YEPP-Talkshow“ auf dem 15. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag alle Teilnehmenden einig: Sollten junge Menschen an allen Entscheidungen beteiligt werden, ohne Ausnahme? Das Publikum reagierte wie erwartet: Alle stimmten zu.

(Helle Becker für JUGEND für Europa)

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