24.05.2024

Rat der Europäischen Union "Bildung, Jugend, Kultur und Sport" tagte in Brüssel

Am 13. und 14. Mai 2024 kam der Rat "Bildung, Jugend, Kultur und Sport" in Brüssel zusammen und billigte u.a. eine Entschließung "zur Jugendarbeitspolitik in einem Europa, das diese verstärkt". Im Bereich Bildung nahm der Rat eine Empfehlung mit dem Titel "Europa in Bewegung – Lernmobilität für alle" an.

Darüber hinaus billigte der Rat im Bereich Jugend Schlussfolgerungen "zum Vermächtnis des Europäischen Jahres der Jugend“, zum Thema "Inklusive Gesellschaften für junge Menschen" sowie "zu europäischen und internationalen politischen Agenden in Bezug auf Kinder, Jugendliche und Kinderrechte".

Alle Ratsdokumente heben die Bedeutung der EU-Jugendprogramme Erasmus+ Jugend und Europäisches Solidaritätskorps hervor.

Jugend

Europäisches Jahr der Jugend (2022)

Die zuständigen Jugendminister*innen erkennen in den Schlussfolgerungen zum Europäischen Jahr der Jugend die Erfolge des Jahres an. Hierzu werden insbesondere die Stärkung der Jugendperspektive und die Berücksichtigung der Jugend in allen relevanten politischen Maßnahmen der EU genannt (sektorübergreifend).

Die Mitgliedstaaten und die Kommission werden dazu aufgefordert, diese Dynamik zu nutzen, und verschiedene relevante Instrumente für wirksame Jugendbeteiligungsprozesse zu stärken. Es wird dabei auch konkret auf die Bedeutung der EU-Jugendprogramme Erasmus+ Jugend und Europäisches Solidaritätskorps hingewiesen, in deren Kontext die Möglichkeiten noch inklusiver und zugänglicher gestaltet werden sollten.

Beispiele, die benannt werden, sind die Einführung von Mikrofinanzhilfen und die Entwicklung von Synergien zwischen nationalen und europäischen Mobilitätsprogrammen und -aktivitäten für junge Menschen.

Inklusive Gesellschaften für junge Menschen

In seinen Schlussfolgerungen zu "inklusiven Gesellschaften für junge Menschen" erkennt der Rat an, dass junge Menschen vor multiplen Herausforderungen stehen und betont die Bedeutung ihrer aktiven Teilhabe und Inklusion in ihren Gemeinschaften und im demokratischen Leben. Zudem wird hervorgehoben, dass das psychische Wohlbefinden und die Lebensbedingungen aller jungen Menschen verbessert werden müssen.

Es werden konkrete Maßnahmen genannt, die die wirksame Beteiligung aller jungen Menschen an Entscheidungsprozessen und in den sie betreffenden Bereichen insbesondere durch entsprechende Jugendarbeit erleichtern sollen. Besonders hervorzuheben ist, dass die Schlussfolgerung klar die Heterogenität junger Menschen und ihrer Identitäten und Lebensrealitäten betont. Sie unterstreicht, dass Jugendpolitik und Angebote der Jugendarbeit einem inklusiven, diversitätssensiblen und intersektionalen Ansatz folgend weiterentwickelt werden sollten, um allen jungen Menschen zugänglich zu sein.

Europäische und internationale Agenden in Bezug auf Kinder, Jugendliche und Kinderrechte

In den Schlussfolgerungen werden die Mitgliedstaaten und die Kommission aufgefordert, den Übergang von der Kindheit ins Erwachsenenleben zu erleichtern, besonders für junge Menschen in prekären Situationen. Zudem sollen die Zusammenarbeit, Koordinierung und der Informationsaustausch zwischen relevanten politischen Maßnahmen und Ebenen verbessert werden.

Es wird dabei dezidiert auf die Förderung von Teilhabe von allen Kindern und Jugendlichen an Entscheidungsprozessen auf lokaler, regionaler, nationaler und Unionsebene und u.a. auf die Jugendbeteiligungsprojekte im Rahmen von Erasmus+ hingewiesen.

Die Mitgliedstaaten werden gebeten, die Entwicklung oder den Ausbau nationaler Strategien oder koordinierter Maßnahmen für die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu prüfen, um Politikkohärenz sicherzustellen und die Bedürfnisse verschiedener Altersgruppen koordiniert zu behandeln.

Jugendarbeitspolitik in einem Europa, das diese verstärkt

Diese vom Jugendministerrat gebilligte Entschließung betont die wichtige Rolle der Jugendarbeit. Eine hochwertige Jugendarbeit auf EU-, nationaler und lokaler Ebene sei entscheidend für die Selbstständigkeit junger Menschen in neuen Realitäten und müsse durch konkrete Maßnahmen gefördert werden. Dies umfasse die Jugendarbeit selbst, die Weiterbildung von Fachkräften der Jugendarbeit sowie die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen und eines gleichberechtigten Zugangs zur Jugendarbeit für alle jungen Menschen.

Im Ratsdokument wird gezielt darauf hingewiesen, dass u.a. die EU-Jugendprogramme und die Europäische Jugendarbeitsagenda sowie weitere Strategische Partnerschaften der Nationalen Agenturen (SNAC) und der SALTO-Ressourcenzentren zur Förderung einer qualitätsvollen Jugendarbeit beitragen.

Bereich Bildung

Empfehlung mit dem Titel "Europa in Bewegung – Lernmobilität für alle"

Die Empfehlung zum Thema Lernmobilitäten, die im Bereich Bildung durch den Rat angenommen wurde, zielt darauf ab, mehr Menschen zu ermutigen, Möglichkeiten für ein Lernen im Ausland zu nutzen. Die Bedeutung des Jugendsektors, der EU-Programme Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps sowie der EU-Instrumente zu Anerkennung von Lernzeiten im Ausland, wie u.a. Youthpass, werden dabei klar in der Empfehlung benannt.

Es wird außerdem verdeutlicht, dass Lernmobilitätsmaßnahmen umgesetzt werden sollten, die inklusiv und ökologisch nachhaltig sind, von der Nutzung digitaler Technologien profitieren sowie gemeinsame Werte der EU fördern. Ein besonderer Fokus wird im Ratsdokument auf einen inklusiven Ansatz gelegt.

Link zur Veröffentlichung: Rat "Bildung, Jugend, Kultur und Sport" - Consilium (europa.eu)

(JUGEND für Europa)