23.06.2023

"We Need Youth" – Rat der Europäischen Union "Bildung, Jugend, Kultur und Sport" tagte in Brüssel

Am 15. und 16. Mai 2023 kam der Rat "Bildung, Jugend, Kultur und Sport" in Brüssel zusammen, um im Bereich Jugend über die soziale Dimension eines nachhaltigen Europas für junge Menschen zu sprechen. Die Ergebnisse des neunten Konsultationszyklus des EU-Jugenddialogs und die Überarbeitung des Arbeitsplans der EU-Jugendstrategie für 2022-2024 standen ebenfalls auf der Tagesordnung.

In den gebilligten Schlussfolgerungen und Entschließungen werden nicht nur die EU-Jugendstrategie und die entsprechenden europäischen Jugendziele, sondern auch Themen und Prioritäten der EU-Programme Erasmus+ Jugend und Europäisches Solidaritätskorps aufgegriffen. Außerdem werden das Europäische Jahr der Jugend (2022) und dessen Ergebnisse besonders hervorgehoben.

Junge Menschen sind Schlüsselakteure

Die für Jugendfragen zuständigen Minister*innen fordern die EU in ihrer Schlussfolgerung auf, junge Menschen mehr in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Sie weisen gleichermaßen darauf hin, dass junge Menschen mit ihren unterschiedlichen Lebensrealitäten durch ihre Sichtweisen, Erfahrungen und ihr Wissen eine wichtige Ressource für demokratische Prozesse seien.

Die Berücksichtigung der sozialen Dimension bei der nachhaltigen Entwicklung Europas sei daher besonders wichtig, um alle jungen Menschen einzubeziehen und schutzbedürftige Gruppen zu stärken. Es müsse geprüft werden, wie alle jungen Menschen stärker in politische Prozesse einbezogen und Jugendarbeiter*innen in ihrer Kompetenzentwicklung auf non-formale Weise unterstützt werden können, um letztlich Fragen der sozialen Inklusion sowie der nachhaltigen Entwicklung zielorientiert angehen zu können.

Die Schlussfolgerungen stehen damit im Einklang mit den europäischen Jugendzielen "Inklusive Gesellschaften!" (Ziel Nr. 3) und "Ein nachhaltiges, grünes Europa" (Ziel Nr. 10). Diese legen den Schwerpunkt darauf, junge Menschen vor sozialer Ausgrenzung zu schützen und sie dazu zu befähigen, unter anderem im Rahmen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung selbstbestimmt eine nachhaltige Zukunft mitgestalten zu können.

Dabei sei auch ein sektorübergreifender Ansatz nötig, um die Jugendperspektive in allen Politikbereichen verfolgen zu können.

Entschließung zu den Ergebnissen des neunten Konsultationszyklus im Rahmen des EU-Jugenddialogs

Darüber hinaus wurde in der Sitzung die Ratsentschließung über die Ergebnisse des neunten Zyklus des EU-Jugenddialogs angenommen. Der aktuelle Zyklus (Trio-Präsidentschaft von Frankreich, Tschechien und Schweden) befasst sich schwerpunktmäßig ebenso mit den aktuellen europäischen Jugendzielen.

In der Entschließung wird dazu aufgefordert, die Ergebnisse des neunten Zyklus des EU-Jugenddialogs bei der Umsetzung und Bewertung derzeitiger jugendpolitischer Prozesse zu berücksichtigen. Sie sollen auch einfließen in die Gestaltung künftiger jugendpolitischer Maßnahmen in Synergie mit allen Maßnahmen, die junge Menschen betreffen.

Ziel der Entschließung sei es außerdem dafür zu sorgen, dass die Ergebnisse von relevanten Interessensträgern von lokaler bis europäischer Ebene nicht nur anerkannt, sondern auch kontinuierlich weiterverfolgt würden. Junge Menschen und Jugendorganisationen sollten dabei stärker in den Mittelpunkt des Prozesses des EU-Jugenddialogs gerückt werden, um sicherzustellen, dass der EU-Jugenddialog ein "jugendgeführter Prozess ist, bei dem junge Menschen und Entscheidungsträger einen konstruktiven lösungsorientierten Dialog führen."

Ein weiterer Fokus wurde auf die Möglichkeiten des Jugendkapitels des EU-Programms Erasmus+ und dessen Fördermöglichkeiten gelegt, wodurch junge Menschen, Jugendorganisationen und andere Interessensträger des Jugendbereichs zur Stärkung von Jugendbeteiligungsprozessen beitragen können.

Entschließung zur Überarbeitung des Arbeitsplans der EU-Jugendstrategie 2022-2024

Kurz vor dem Wechsel zur kommenden Trio-Ratspräsidentschaft von Spanien, Belgien und Ungarn wurde der Arbeitsplan für die EU-Jugendstrategie 2022-2024 dem neuen übergeordneten Thema "We Need Youth" sowie anknüpfend an das 3. europäische Jugendziel „Inklusive Gesellschaften“ entsprechend überarbeitet und in Form der Ratsentschließung zur "Überarbeitung des Arbeitsplanes der EU-Jugendstrategie 2022-2024" angenommen.

Als Höhepunkt des Arbeitsplans wird auch hier das Europäische Jahr der Jugend 2022 genannt, dessen Ergebnisse "bewahrt, gefördert und gestärkt" werden und die dazu beitragen sollen, den Arbeitsplan zukünftig zu verbessern.

Bevorstehende Aktivitäten in der 2. Hälfte des Arbeitsplans 2022-2024 sind unter anderem:

  • 2. Jahreshälfte 2023: Die Entschließung des Rates zum Ziel der Überprüfung der Programme Erasmus+ (Jugend) und Europäisches Solidaritätskorps zur Förderung der Umsetzung der EU-Jugendstrategie
  • 2. Jahreshälfte 2023: EU-Jugendkonferenz (Alicante, 2.- 4. Oktober 2023)
  • 1. Jahreshälfte 2024: Halbzeitevaluierung der EU-Jugendstrategie 2019-2027
  • 1. Jahreshälfte 2024: Überlegungen zum Jugendkapitel von Erasmus+ 2021-2027 und zum Europäischen Solidaritätskorps 2021-2027
  • 2. Jahreshälfte 2024: Veranstaltung zur Zusammenfassung, Überprüfung und Evaluierung der ersten zehn Zyklen des (strukturierten) EU-Jugenddialogs

(JUGEND für Europa)