13.12.2019

Erasmus+ JUGEND IN AKTION und Europäisches Solidaritätskorps: Visionspapier zu mehr Inklusion und Diversität

Das "SALTO Centre Inclusion and Diversity" hat ein Visionspapier zu Inklusion und Diversität in den EU-Jugendprogrammen Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps ab 2021 herausgegeben. Das Papier liefert ein Verständnis von sozialer Inklusion und bietet konkrete Visionen an, wie die neue Programmgeneration inklusiver und diversitätsorientierter ausgestaltet werden kann.

Das Papier zeigt die bisherigen Bemühungen und Erfolge im Hinblick auf Inklusion in den europäischen Jugendprogrammen auf. Inklusion ("social inclusion") wird dabei im Sinne einer Verbesserung von Zugangs- und Teilhabemöglichkeiten für junge Menschen mit geringeren Chancen im Vergleich zu Gleichaltrigen verstanden.

Internationale Jugendarbeit biete, so das Papier, ideale Möglichkeiten, um junge Menschen in ihrer Vielfalt zu integrieren und zu gegenseitigem Austausch und Solidarität beizutragen. In den europäischen Jugendprogrammen (mit entsprechenden Fördermöglichkeiten, einer eigenen Inklusionsstrategie sowie strategischen Arbeitsgruppen und Partnerschaften) sind bereits wichtige Schritte zu mehr Inklusion und Vielfalt unternommen worden.

Aber auch die Bedeutung eines sektorübergreifenden Ansatzes wird betont. Dem wird von anderer Stelle bereits Rechnung getragen. Die EU-Kommission hat eine Arbeitsgruppe einberufen, die eine gemeinsame "Inclusion & Diversity Strategy" für alle Programmbereiche von Erasmus+ (Hochschul-, Schul- und berufliche Bildung, Jugend und Sport) entwickelt.

Vorschläge zu mehr Inklusion und Diversität in den Programmen

In der nächsten Programmgeneration sollten die Bemühungen um Inklusion und Diversität noch verstärkt werden, so die Forderung des Visionspapiers. Hierfür unterbreiten die KollegInnen von SALTO konkrete Vorschläge auf drei Ebenen:

  • Auf strategischer Ebene wird z.B. der weitere Ausbau von Kenntnissen über Zugangshürden empfohlen sowie die Entwicklung von Kompetenzen, Verfahren und Methoden für die inklusive und diversitätsorientierte Nutzung der Programme (sowohl auf Seiten der Nationalen Agenturen wie auch auf Seiten der Projektverantwortlichen). Empfohlen wird das Voneinander-Lernen aller Beteiligter, bis hin zu den Jugendlichen selbst.
  • Auf Programmebene wird neben geeigneten Antrags- und Projektformaten sowie Finanzierungsmöglichkeiten ein breiteres Verständnis von "Inclusion projects" empfohlen. Ein solches Verständnis umfasst alle Arten von Projekten, die letztlich jungen Menschen mit geringeren Chancen zugutekommen – als Teilnehmer oder Zielgruppe.
  • Auf Ebene der Programminformation werden die klare Kommunikation von Inklusion als Programmpriorität, entsprechende Unterstützungsstrukturen für Antragsteller seitens der Nationalen Agenturen sowie deren Vernetzung und Zusammenarbeit mit Akteuren aus relevanten Feldern empfohlen.

SALTO Inclusion & Diversity selbst will dabei weiterhin als Prozessbegleiter, Ressourcencenter und Kompetenzentwickler fungieren.

Link: Das Visionspapier können Sie auf der Seite des SALTO Centres Inclusion & Diversity abrufen...

(JUGEND für Europa)

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Kontakt bei JUGEND für Europa

Hanna Schüßler, Fachreferentin Inclusion & Diversity
E-Mail: schuessler@jfemail.de
Telefon: 0228-9506-294

Weitere Informationen

Eingeflossen in das Visionspapier sind Feedback und Empfehlungen von Mitarbeitenden der Nationalen Agenturen, Projektträgern sowie von Stakeholdern. Die Empfehlungen wurden in programminternen Arbeitsgruppen sowie auf einem Expertenseminar in Mainz im April 2019 erarbeitet und in einer Online-Befragung gesammelt.