11.11.2017

Wer bin ich und was sind wir als Gesellschaft? Willkommen zum comeback 2017 in Leipzig

Comeback 2017 - Die Teilnehmenden reisen an.

Beim comeback 2017, dem Rückkehr-Event im Europäischen Freiwilligendienst, trafen sich 300 junge Menschen. Mit einer Frage waren sie aus ihren Freiwilligeneinsätzen in ganz Europa nach Leipzig gekommen: Wie geht's für mich nun weiter?

Leipzig blüht. Es heißt, die Stadt sei der neue alternative und kreative Hotspot Deutschlands. Im „Werk 2 – Kulturfabrik“ in Connewitz war diese Kreativität spürbar.

In der ehemaligen Montagehalle wurden die Wirkungen des kulturellen Austausches das gesamte Wochenende über sichtbar. 300 ehemalige Freiwillige kamen aus allen Ecken Europas wieder zurück nach Deutschland. Jeder von ihnen hatte in den vergangenen 12 Monaten seinen Europäischen Freiwilligendienst beendet.

Beim comeback 2017 gab es drei Tage lang Diskussionen, Workshops, eine Party und eine Zukunftsbörse für freiwilliges Engagement. Geboten wurde außerdem Raum für Austausch, Rückblick und Perspektiven. Denn es gab eine Menge zu reflektieren, so die ehemalige Teilnehmerin Anne. Von Schwerin aus ging es für sie nach Irland. In den neun Monaten, die sie dort verbrachte, „sind viele Dinge mit meiner Persönlichkeit passiert“, die sie nun verarbeiten möchte. So wie Anne ging es den meisten Teilnehmenden. Einige haben ihre Zukunftsplanung über den Haufen geworfen, um eine anderes Studium zu beginnen als ursprünglich  geplant. Viele suchten weitere Möglichkeiten sich zu engagieren und ihre Erfahrungen zu teilen, denn über eines waren sich alle einig: „Es müssen mehr Menschen über den Europäischen Freiwilligendienst informiert werden. Es müssen mehr Jugendliche mitmachen können.“

Aber was ist eigentlich solidarisches Engagement? Diese Frage stellten die Moderatoren Marie und Carsten gleich zu Beginn der Veranstaltung. So griffen die beiden EuroPeers auf Beispiele zurück, denen viele im Alltag oder in der eigenen Haltung bereits begegnet sind. Carsten spiegelte die Veränderung seiner Facebook-Profilbilder wieder: Zuerst im Januar 2015, als das Bild um den Hashtag #Jesuischarlie ergänzt wurde, dann im September 2015 ergänzt um den Hashtag #RefugeesWelcome. Im Oktober 2017 setzte er einen neuen Filter ein um sich mit Katalonien solidarisch zu zeigen. Dann trat Marie auf die Bühne und erzählte: „Ich engagiere mich im Sprachunterricht für Geflüchtete an meiner Uni.“

Polit-Battle

„Solidarität um jeden Preis? Wie solidarisch kann Europa sein?“ So lautete denn auch das Motto des Polit-Battles am Abend des ersten comeback-Tages in Leipzig. Auf dem Podium zwei Politiker, zwei Freiwillige, ein Wissenschaftler und eine NGO-Vertreterin, die über Flucht, Nationalismus und wirtschaftlichen Zusammenhalt sprachen – aber eben auch die Rolle des Europäischen Freiwilligendienstes im Kontext von Solidarität.

Engagement fokussieren

Die zwanzig Organisationen, die sich bei der Zukunftsbörse des comeback 2017 vorstellten, einte die Begeisterung für das Projekt Europa und der Wunsch, zivilgesellschaftliches Engagement voranzubringen. Damit rannten sie bei den anwesenden ehemaligen europäischen Freiwilligen offene Türen ein.

Die ehemaligen europäischen Freiwilligen nutzten die Zukunftsbörse vor allem dafür, sich über die Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements zu informieren und erste Kontakte zu Organisationen zu knüpfen. Hanh Kaschlaw, 20 Jahre alt aus Mannheim, die ihren EFD in Lettland absolviert hat, will für sich die beste Organisation finden und sich konkret und intensiv an einem Projekt beteiligen. „Früher habe ich überall ein bisschen mitgemacht, beim EFD habe ich verstanden, dass ich mich lieber auf eine Sache konzentrieren will“, meinte sie.

(JUGEND für Europa. Bild: Jörg Heupel)

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