24.09.2007

Das 7. Forum zu Perspektiven Europäischer Jugendpolitik ist eröffnet

Das 7. Forum zu Perspektiven Europäischer Jugendpolitik mit dem Titel "Lernchancen in Europa" hat seine Pforten geöffnet. Drei Tage lang diskutieren nun im Maternushaus zu Köln 500 Gäste über das neue EU-Programm JUGEND IN AKTION.

Josef Müller, Bürgermeister der Stadt Köln, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Namen der Stadt und machte gleich klar, weshalb Köln der ideale Tagungsort sei: "Großzügig betrachtet ist Köln von Beginn an eine europäische Stadt gewesen", sagte er und gab einen kurzen humorvolle Überblick über die geschichtliche Entwicklung der "nördlichsten Stadt Italiens". Und außerdem sei nach der Durchführung des Youth Events im April dieses Jahres die Durchführung von europäischen Jugendveranstaltungen in Köln bereits Tradition - getreu der rheinischen Weisheit, dass alles, was zweimal gelaufen, Tradition, alles was dreimal gelaufen ist, Brauchtum sei.

Den Übergang vom "europäischen Lokalkolorit" hinein in die europäische Jugendpolitik machte anschließend Pierre Mairesse, Direktor in der Direktion Jugend, Sport und Beziehungen mit den Bürgern der EU-Kommission. Er sprach über JUGEND IN AKTION und dessen Möglichkeiten. "I'm very proud of the new programme. It has a lot of opportunities", sagte er und rief junge Menschen auf, die Möglichkeiten, die das Programm bietet, auch zu nutzen. Gleichzeitig verwies er auf den großen Erfolg des Vorgängerprogramms JUGEND, welches derzeit europaweit evaluiert wird. Unverändert müsse ein Grundsatz aus den letzten Jahren fortgesetzt werden: "We have to invest in youth."

Im anschließenden Stehtischgespräch mit Politikern aus allen sechs Ländern kam Dr. Sigrid Pilz, Leiterin der Abteilung für Internationale Jugend- und Familienpolitik im Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend, Österreich, auf diesen Grundsatz zurück. Hauptanstrengung - auch in der Umsetzung des Programms JUGEND IN AKTION - müsse es sein, Europa für alle erfahrbar zu machen. Benachteiligte Jugendliche müssten über das Programm zielgerichtet gefördert werden.

Die luxemburgische Ministerin für Familie und Integration, Marie Josée Jacobs, unterstrich dies. Einander kennen zu lernen, bedeute, Ängste abzubauen. Schließlich seien 60 Jahre europäischer Frieden und europäische Verständigung keine Selbstverständlichkeit, sondern müssten immer wieder neu vermittelt werden.

Dr. Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretät des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Deutschland legte dar, wie wichtig die europäische Zusammenarbeit generell sei. Europäische Jugendpolitik im Besonderen und Europäische Zusammenarbeit im Allgemeinen hieße voneinander zu lernen, um aktuelle Fragestellungen lösen zu können. Es sei eine Plattform für einen Ideenaustausch, wobei die Umsetzung der Ideen immer auch nationalen Gegebenheiten Rechnung tragen müsse.

Von JUGEND IN AKTION erwartet Isabelle Weykmans, Ministerin für Kultur und Medien, Denkmalschutz, Jugend und Sport der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, eine verbesserte Förderung von Partizipationsmöglichkeiten für junge Menschen. Ein Vorhaben, das auch Dr. Sigrid Pilz am Herzen liegt: Die Partizipation durch den strukturierten Dialog solle aber ein faires Angebot an die Jugendlichen durch die Politik sein, verlangte sie.

Für Anna Sax, Vizepräsidentin der Eidgenössischen Kommission für Kinder- und Jugendfragen, Schweiz, ist das Ziel klar: Die Schweiz solle ab dem 01.01.2009 dabei sein bei JUGEND IN AKTION. Denn schließlich denke die Schweizer Jugend europäisch und wolle nach Europa. Es existiere also ein wirklicher Druck von unten.

Die liechtensteinische Regierungsrätin für die Ressorts Äußeres, Kultur und Familie und Chancengleichheit, Frau Rita Kieber-Beck, erhofft sich durch das neue EU-Programm, dass vor allem heterogene Gruppen sich in Projekten zusammenfinden und kennen lernen. Das Programm sei eine großartige Chance für die Verständigung von Jugendlichen untereinander. Und außerdem wünsche sie sich bei der Programmumsetzung weniger Bürokratismus und dass nicht all zu viel Energie auf die Antragsbearbeitung verwendet werden müsse. Einen Wunsch, den das Plenum mit viel Applaus bedachte.

Das 7. Forum "Lernchanchen in Europa" geht noch bis Mittwochmittag. Mit der Veranstaltung wird das EU-Programm JUGEND IN AKTION offiziell eingeführt. Antragstellende des Programms, junge Frauen und Männer, Interessierte und Akteure aus Jugendpolitik und Jugendhilfe, Fachleute und Entscheidungsträger werden gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Nationalagenturen aus Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft), Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg und Österreich sowie der Nationale Koordinationsstelle der Schweiz die gesamte Bandbreite des Programms ausleuchten. Die drei Tage geben Gelegenheit, vertiefende Informationen zu JUGEND IN AKTION zu erhalten, und einen Raum, die Vielfalt und die Qualität von Jugendprojekte darzustellen.

Die Inhalte der Workshops werden während des Forums online dokumentiert. Sie können diese im Bereich www.jugendfuereuropa.de/7forum/dokumentation/ mitverfolgen.

(Andreas Klünter)

Kommentare

  • SUFW

    29.10.19 14:31

    7. Forum

    Hiermit nocheinmal ein Dankeschön an die Veranstalter und Mitwirkenden des 7. Kölner Forums. Danke an Sissy, Basso, Nessi für Musik und Unterhaltung und den Machern von Jugend für Europa. Ich hatte meinen Workshop am Dienstag im Raum Lambertus ( Benachteiligte Jugendliche vom SUFW Dresden stellen regionale und internationale Projekte in all ihren Aktivphasen vor ). Es hätten ruhig ein paar mehr Zuhörer mehr sein können. Da es aber ab 17.30 Uhr im Maternushaus schon wieder sehr verlockend nach Essen duftete, sei den "Fehlenden" verziehen.
    Aus diesem Grund hier nochmal der Kontakt für offene Nachfragen: www.sufw.de oder international@sufw.de
    Es grüßt aus Sachsen, Michael Lotzmann.
    Übrigens: wo finde ich denn die angekündigte Fotogalerie vom 7. Forum?

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