21.10.2016

Ein Dienst für Europa - 20 Jahre Europäischer Freiwilligendienst

400 junge Freiwillige aus ganz Europa feierten in Aachen auf dem comeback das 20-jährige Jubiläum. Unter dem Motto "Freiwillig für Europa – Unser Engagement. Unsere Zukunft" diskutierten die Jugendlichen am Freitagabend auf dem Festakt mit Martin Schulz, dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, mit Elke Ferner, der Parlamentarischen Staatssekretärin aus dem Bundesjugendministerium und weiteren Gästen.

Der Europäische Freiwilligendienst (EFD) ist eine europäische Erfolgsstory. Mit ihm hat die EU seit 1996 Zehntausende junger Menschen dazu bewegt, sich für ein friedliches, offenes und solidarisches Europa zu engagieren. Bis Ende 2020 sollen insgesamt rund 100.000 junge Freiwillige gefördert werden.

Jugendliche und junge Erwachsene verbringen bis zu einem Jahr im Ausland und leisten dort ihren Dienst in gemeinnützigen Organisationen und Projekten. Ob in Flüchtlingsprojekten, im Umweltbereich oder in Kindergärten: Junge Europäische Freiwillige erfahren europäische Realitäten im Umfeld ihres Einsatzortes und begeistern sich für europäische Themen.

So betont Bundesjugendministerin Schwesig anlässlich des Jubiläums: "Durch ihr Engagement bereichern die Jugendlichen die Arbeit der aufnehmenden Organisation, tragen zur lokalen Entwicklung bei und leisten so einen wertvollen Beitrag für die grenzüberschreitende Verständigung. Mit einem Engagement im Europäischen Freiwilligendienst erfahren junge Menschen den Wert eines lebendigen und sozialen Europas".

Der EFD als Wegweiser und Vorbild

33 Länder in Europa sind gleichermaßen am Europäischen Freiwilligendienst beteiligt, entsenden und nehmen Freiwillige auf. Sie übernehmen die gleiche Verantwortung und haben sich zu den selben Prinzipien bekannt. Nur in dieser europäischen Ausrichtung funktioniert der EFD.

Hans-Georg Wicke, Leiter von JUGEND  für Europa, dankt insbesondere auch den vielen engagierten Menschen in Trägern und Initiativen, die ihre Erfahrung und Ideen so einbringen, dass der EFD in einem europäischen Sinne funktionieren kann.

Er erläutert dazu: "Mit dem EFD wurden erstmals gemeinsame Standards, Verfahren und Strukturen für Freiwilligendienste in Europa entwickelt. Dieses war angesichts der völlig unterschiedlichen und z.T. belasteten Kulturen freiwilligen Engagements nicht unbedingt zu erwarten. Der EFD ist zum Vorbild geworden und hat die Gestaltung von nationalen und internationalen Freiwilligendiensten in Europa wesentlich befördert. Auch in Deutschland. So hat der EFD die traditionelle Perspektive 'Wir entsenden deutsche Freiwillige ins Ausland' verändert und um die Aufnahme von Freiwilligen in Deutschland bereichert... EU-Kommissionspräsident Juncker schlägt nun ein Europäisches Solidaritätskorps für jungen Menschen vor. Ich hoffe, es geht in die richtige Richtung: Das, was Europa braucht, ist die Erweiterung des Europäischen Freiwilligendienstes zu einem 'solidarischen Freiwilligendienst für alle jungen Menschen, in Europa und für Europa'."

Der EFD steht für europäische Werte

In seinem Grußwort an die Gäste des Festaktes in Aachen sagte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker: "Wer als Freiwilliger arbeitet, der lebt jeden Tag europäische Werte. In den vergangenen 20 Jahren sind so schon etwa 100 000 junge Menschen – dank des Europäischen Freiwilligendienstes – zu Botschaftern der europäischen Idee geworden. In EU-Ländern, aber auch darüber hinaus. Dieses Erfolgsrezept wollen wir nun ausweiten, indem wir ein Europäisches Solidaritätskorps einrichten."

Gerade in Zeiten, in denen in Europa der Trend zurück zu nationaler Selbstbezogenheit geht und Frieden und sozialer Zusammenhalt nur noch eine geringe Rolle zu spielen scheinen, ermöglicht der Europäische Freiwilligendienst jungen Menschen ein nachhaltiges persönliches Engagement für europäische Werte. Der EFD ist ein echter europäischer Dienst, denn er wird in ganz Europa angeboten. Und er ist ein Dienst für alle jungen Menschen, denn er ist kostenlos und fragt nicht nach schulischen Erfolgen oder sozialem Hintergrund.

Die Effekte sind nachhaltig:

  • Bei 85 % der Teilnehmer ist das Bewusstsein für gemeinsame europäische Werte – wie Menschenrechte, Demokratie oder Toleranz – nach dem Projekt gestiegen.
  • 82 % interessieren sich nach dem Projekt mehr für europäische Themen als vorher.
  • 74 % der Teilnehmer setzen sich stärker als früher gegen Diskriminierung, Intoleranz und Rassismus ein.

(JUGEND für Europa)

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