11.11.2015

Aktualisierte Programmrichtlinien für Erasmus+ 2016

Die EU-Kommission hat die neuen Programmrichtlinien für 2016 veröffentlicht. In Anbetracht der derzeitigen Herausforderungen in Europa haben in Erasmus+ JUGEND IN AKTION Projekte eine hohe Priorität, die sich Themen wie der Stärkung der europäischen Bürgerschaft oder der Förderung von Toleranz und kultureller Vielfalt widmen.

In allen Leitaktionen fallen darunter Projekte, die Beiträge zur aktuellen Flüchtlingsfrage leisten wollen. Vor allem in der Leitaktion 1 wird diese Relevanz besonders stark betont.

Erasmus+ JUGEND IN AKTION und seine Vorläuferprogramme waren schon immer offen für

  • Projekte mit der Zielgruppe jugendliche Flüchtlinge (unter der Priorität "Inclusion and Diversity"),
  • Projekte der Jugendarbeit/-hilfe, die sich inhaltlich mit dem Thema der Flüchtlingsfrage beschäftigen sowie
  • Projekte zur Stärkung demokratischer Grundhaltungen und zur Förderung einer Europäischen Bürgerschaft.

Das Programmhandbuch 2016 verdeutlicht diese Haltung. Gerade Erasmus+ JUGEND IN AKTION mit seinen Projekten und non formalen Lernmöglichkeiten liefere wertvolle gesellschaftliche Impulse:

  • für ein friedliches Zusammenleben in Europa,
  • für eine interkulturelle und interreligiöse Verständigung,
  • dafür, dass (vor allem auch benachteiligte) Jugendliche Gehör in demokratischen Prozessen finden,
  • für die Gestaltung von europäischer Jugendhilfe und Jugendpolitik,
  • für die Entwicklung von Konzepten und Strategien z.B. zur Arbeit mit jugendlichen Flüchtlingen,
  • etc.

Wir wollen Sie wieder einladen, 2016 die Fördermöglichkeiten von Erasmus+ JUGEND IN AKTION für ihre Projekte zu nutzen. Alle Projektanträge müssen sich an den Richtlinien und Gewährungskriterien der einzelnen Leitaktionen ausrichten, um eine Förderung über das Programm erhalten zu können (PDF-Dokument, englischer Programme Guide, 3.77 Mb).

Wenn Sie Projekte mit jugendlichen Flüchtlingen als Teilnehmende planen, beachten Sie bitte eventuelle weitere Auflagen, die sich von anderer Seite für ihre Projekte ergeben (wie z.B. Vorgaben der Ausländerbehörden).

Wenn Sie unsicher sind, ob und wie sich ihre Projektvorhaben mit den Richtlinien von Erasmus+ vereinbaren lassen, setzen Sie sich bitte mit den Kolleginnen und Kollegen von JUGEND für Europa im Vorfeld der Antragstellung in Verbindung.

Selbstverständlich sind auch Projekte zu allen weiteren prioritären Programmzielen möglich und willkommen. Die erste Antragsrunde für 2016 endet am 02.02.2016 um 12:00. Alle weiteren Informationen erhalten Sie auf unserer Internetseite www.jugend-in-aktion.de.

Änderungen in den Programmrichtlinien für 2016

In den Richtlinien für das Jahr 2016 gibt es nur wenige Änderungen. Folgende Anpassungen hat die EU-Kommission vorgenommen.

Gesamtprogramm

Informelle Gruppen: In Ausnahmefällen bzw. wenn alle Gruppenmitglieder noch nicht volljährig sind, kann eine informelle Gruppe von einem Erwachsenen vertreten werden. Diese Regelung erlaubt es informellen Gruppen mit Minderjährigen, mithilfe eines Coaches / Jugendarbeiters einen Antrag einzureichen.

Antragsfristen für 2016: Die Antragsfristen finden Sie hier ...

Leitaktion 1

Förderprioritäten:

Der Programm Guide 2016 (S.76, englische Fassung) betont für die Leitaktion 1 im Programmbereich Erasmus+ JUGEND IN AKTION folgende Prioritäten:

In 2016, in the selection of projects emphasis will be put on:

  • reaching out to marginalised young people, promoting diversity, intercultural and inter-religious dialogue, common values of freedom, tolerance and respect of human rights as well as on projects enhancing media literacy, critical thinking and sense of initiative of young people as well as
  •  equipping youth workers with competences and methods needed for transferring the common fundamental values of our society particularly to the hard to reach young people and preventing violent radicalisation of young people as well.

In this regard, taking into account the critical context in Europe - and considering the fact that youth work, non-formal learning activities and volunteering can significantly contribute to address the needs of refugees, asylum seekers and migrants and/or increase awareness about this issue within local communities – particular attention will also be given to support youth mobility projects involving or focussing on the refugees/asylum seekers and migrants.

Europäischer Freiwilligendienst

  • Ein EFD kann ab 2016 an jedem beliebigen Tag im Monat beginnen.
  • Koordinierende Organisationen in EFD-Projekten müssen nicht mehr gleichzeitig entsendende oder aufnehmende Einrichtungen sein.
  • Kurzzeit-Gruppen-EFDs können auch mit weniger als zehn Freiwilligen stattfinden, sofern mindestens die Hälfte der Teilnehmenden Jugendliche mit geringeren Chancen sind.

Reisekostenzuschuss: Es gibt mehr Reisekostenzuschuss (bis 80%) für Teilnehmende aus Überseedepartements (zu beantragen über Außergewöhnliche Kosten / Sonderkosten).

Fachkräftemaßnahmen: Bei Mobilitätsmaßnahmen für Fachkräfte der Jugendarbeit wird vorausgesetzt, dass sie zum Kapazitätsaufbau in den beteiligten Jugendorganisationen und -einrichtungen beitragen. Die  Lernergebnisse müssen über den Kreis der beteiligten Partner hinaus weitere Verbreitung und Verwendung finden.

Projekte mit Benachbarten Partnerländern: Zukünftig ist eine ausgewogene Zusammensetzung bei der Beteiligung von Programm- und Benachbarten Partnerländern bewertungsrelevant.

Leitaktion 2

Ab 2016 können zwei verschiedene Typen von Strategischen Partnerschaften beantragt werden:

  • Strategische Partnerschaften zur Unterstützung von Innovationen (zielen vor allem auf die Entwicklung von geistigen Leistungen / Intellectual Outputs und intensiven DEOR-Aktivitäten sowie Wirkungen ab)
  • Strategische Partnerschaften zum Austausch guter Praxis (zielen vor allem auf die Netzwerkbildung und -entwicklung, den Aufbau transnationaler gemeinsamer Arbeit und den Austausch von Praxis ab)

Transnationalen Jugendinitiativen wird empfohlen, sich für den Bereich "Strategische Partnerschaften zum Austausch guter Praxis" zu entscheiden, es sei denn, es ist ein außergewöhnlich großes Projekt mit nachvollziehbaren Intellectual Outputs geplant.

Prioritäten: In den horizontalen und spezifischen Prioritäten gibt es viele Veränderungen in den Formulierungen. Neu ist eine horizontale Priorität unter Bezug auf die Pariser Erklärung der Bildungsminister, die insbesondere die Entwicklung sozialer, zivilgesellschaftlicher und interkultureller Kompetenzen und die Reduzierung der Unterschiede in Bildungsergebnissen bei benachteiligten jungen Menschen ins Zentrum stellt. Das Thema "Partizipation / Empowerment" ist weiterhin bei den jugendspezifischen Prioritäten aufgeführt und wird detaillierter als vorher dargestellt. Im Handbuch 2016 wird nun auch die Möglichkeit aufgezeigt, sektorübergreifende Projekte zu diesem Thema durchzuführen.

Anzahl der teilnehmenden Organisationen: Strategische Partnerschaften im Jugendbereich müssen aus mindestens zwei Organisationen / Gruppen aus mindestens zwei Programmländern bestehen.

Budget: Nur "Strategischen Partnerschaften zur Unterstützung von Innovationen" können finanzielle Unterstützung für "Intellectual Outputs" und "Multiplier Events" beantragen.

Ort(e) der Aktivitäten: Eine Projektaktivität kann am Sitz einer Europäischen Institution stattfinden (anerkannt sind Brüssel, Frankfurt, Straßburg, Luxemburg und Den Haag), ohne dass eine Partnerorganisation in diesem Land vorhanden sein muss.

Teilnehmer/-innen von länderübergreifende Bildungs-, Unterrichts- und Lernaktivitäten: Bei Strategischen Partnerschaften zum Austausch guter Praxis können maximal 100 Personen als Teilnehmende beantragt werden.

Leitaktion 3

Ort(e) der Aktivitäten: Eine Projektaktivität kann am Sitz einer Europäischen Institution stattfinden, wenn eine Dialogveranstaltung mit Entscheidungsträgern auf europäischer Ebene durchgeführt wird (Brüssel, Frankfurt, Straßburg, Luxemburg, Den Haag), ohne dass eine Partnerorganisation in diesem Land vorhanden sein muss.

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Weiterführende Informationen

Die EU-Kommission hat die englischsprachige Fassung des Programme Guide 2016 veröffentlicht. Eine deutschsprachige Version ist in Bearbeitung. Der Programme Guide zum Download (PDF-Dokument, 3,77 Mb)

Die EU-Kommission hat mögliche Änderungen im Jahr 2016 angekündigt. Selbstverständlich veröffentlichen wir jede Änderung zeitnah und informieren Sie über unsere infoMail. Abonnieren Sie unsere Newsletter...

Alle Programminformationen zu Erasmus+ JUGEND IN AKTION finden Sie auf www.jugend-in-aktion.de.

Informationen zu den anderen Programmbereichen aus Erasmus+ finden Sie hier...

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