15.11.2014

comeback 2014 - Die Regiogruppen haben Pläne

Networking ist der Trend der Zeit, denn ohne Netzwerk geht in unseren verwebten Gesellschaften gar nichts mehr. Bei aller Globalisierung bleibt der gute alte persönliche Kontakt mit dem Blick ins Auge und dem gesprochenen Wort am offenen Ohr das Nonplusultra. Auch auf comeback 2014 galt daher: Setzt Euch nach Euren Herkunfts- oder Studienorten zusammen und bildet Regiogruppen. Auf dass die Rückkehrer aus dem Europäischen Freiwilligendienst zuhause eine gute Basis haben.

Wie so oft galt auch hier: Das System ist einfach und einleuchtend – bei der Umsetzung wird`s dann schon kniffeliger. Das zeigte sich in den unterschiedlichen Gruppen, die JUGEND für Europa im Vorfeld zugeordnet hatte. Wir haben uns ein wenig in den beiden bayerischen Regioruppen umgesehen. Ähnlich wie für NRW hatte es die Menge der EFDler aus dem Bundesland nötig gemacht, eine Zweiteilung vorzunehmen.

Bayern also. Dazu zählen, auch wenn es südlich des Weißwurstäquators oft nicht so ganz wahrgenommen wird, die Regionen um Würzburg und Aschaffenburg, um Nürnberg und Erlangen, um Bamberg und Bayreuth. Und in deren Teamsitzungen herrschte schon bald ein reger Austausch. Würzburg spielt unter jungen Leuten eine zunehmende Bedeutung. Denn die Uni hat sich vom unterfränkischen Mäuschen zu einer multikulturell anspruchsvollen und inhaltlich reich bestückten Wissenszentrale gewandelt, die junge Leute aus ganz Deutschland und Europa anlockt.

Carolin ist eine von ihnen. Die junge Frau aus dem schwäbischen Böblingen hat auf Gran Canaria in einem Kindergarten gearbeitet und dabei gemerkt, wie spannend sie das Hinterfragen kindlichen Verhaltens findet. Jetzt wird sie Psychologie studieren. Julia, die in Litauen ebenfalls mit Kindern gearbeitet hat, wir in Würzburg Sozialpädagogik studieren und hat damit auch einen Brückenschlag vom EFD zum Studienfach gefunden. Tamara, die im finnischen Turku als Europafreiwillige aktiv war und herausgefunden hat, dass ihre Uni in Bamberg eine Partnerschaft mit der Kulturhauptstadt von 2013 unterhält. Wir könnten die Liste beliebig fortsetzen, aber was wichtig ist: Es gibt, wenn man genau hinsieht, immer wieder gemeinsame Nenner von EFD, Heimat- oder Studienort, EFD-Inhalten und Möglichkeiten, sich am zukünftigen Wohnort zu engagieren.

Ehrgeizige Ziele

Und genau darum ging es in den Regiogruppen bei comeback 2014. Hier legten sich die Rückkehrer ganz schön ins Zeug. Besonders die Südbayern mit München als Zentrum, steuern einige ziemlich ehrgeizige Ziele an. Ein EFD-Freiwilliger, der in den Niederlanden an einem Kulturzentrum gearbeitet hat, ist dort sehr intensiv mit Streetart in Verbindung gekommen. Das gesammelte Wissen aus dem EFD, die Kontakte und vor allem die kreative Energie, die von den verschiedenen Bereichen der Straßenkunst ausgehen, will er auch in München voran bringen. Hier plant er ein Projekt, das möglichst aus Mitteln aus Erasmus+ JUGEND IN AKTION gefördert werden soll: Junge Streetart-Künstler werden sich in einem ersten Schritt vernetzen und ihre Ziele zu einem Gesamt-Projekt vermischen. Dieses Konstrukt wird sich dann für Jugendliche aus ganz Europa öffnen und so mit Workshops und anderen fantasievollen Aktionen eine neue Dimension der Straßenkunst in die „artige“ Münchner Kulturszene tragen.

Ein zweites Projekt, das ebenfalls in München angesiedelt ist, nennt sich sinngemäß „kreative Asylhelfer“. Mit kulturellen Angeboten sollen Asylsuchende aus ihrem öden Alltag befreit und dabei gleichzeitig für ihren hoffentlich dauerhaften Aufenthalt in Deutschland vorbereitet werden. Deutschkurse sollen einer von vielen Bausteinen sein. Einigen EFDlern wird das leicht fallen, denn schließlich haben sie auch schon beim Auslandseinsatz ihre Heimatsprache vermittelt.

Aber auch die Nordbayern haben Ideen entwickelt, die Ausstrahlung auf andere Regionalgruppen haben könnten. In Würzburg entschlossen sich mehrere Freiwillige, gemeinsam an Schulen und Hochschulen zu gehen, um dort von ihrem Europadienst zu berichten – sie werden EuroPeers.

Andere wollen einen Kleidertauschtreff ins Leben rufen, der unter dem Motto „Tauschen statt kaufen“ laufen könnte. In der Ballungsregion Erlangen-Nürnberg-Bamberg schließen sich ebenfalls EFDler zu Mentorenteams für ausländische Freiwillige, die gerade in Deutschland sind, zusammen. Für die Region um Bayreuth gibt es die Idee, Datenbanken aufzubauen, über die dann weitere Vernetzungs- und Kontakttreffen mit anderen Freiwilligen - aus unterschiedlichen Entsendeorganisationen - organisiert werden.

Ziele sind gesteckt, Ideen entwickelt und die Batterien geladen. Jetzt gilt es nur noch, die geballte Energie der Regiogruppen in kreative Aktionen umzusetzen. Wir sind gespannt und freuen uns auf Berichte, nicht nur aus Bayern.

Was ist comeback 2014 und was läuft? Mehr unter www.comeback2014.eu

(Jörg Wild für JUGEND für Europa)

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