16.11.2014

comeback 2014 - Auf der Zukunftsbörse werben Organisationen um die EFD-Rückkehrer

"Du warst weg … und Du willst weiter". Auch der zweite Teil des offiziellen Mottos von comeback 2014 erfüllt sich für viele Rückkehrer in den abwechslungsreichen Tagen der Berliner Kalkscheune. Zuhause sitzen und darauf warten, dass Europa mich besucht? Sicher nicht.

Die Zukunftsbörse eröffnete für ehemalige Europäische Frewillige neue Horizonte, und wer sich bisher noch nicht vernetzt hatte, der tut es jetzt an den vielen Infoständen.

Globales Lernen ist wohl einer der ganz großen Magnete für junge Leute, die nach der Schule europäische Luft schnuppern konnten. Sie haben im Ausland gemerkt, dass die Schule nicht die Grenze des Wissens bedeutet. Sie wollen nach zehn oder elf Monaten sozialer Arbeit im Ausland einen Beitrag dazu leisten, dass mehr Menschen mehr über Europa und über die Welt erfahren.

Gut, globales Lernen geht nicht zwangsläufig mit der Globalisierung Hand in Hand. Aber das eine ist ohne das andere nicht zu haben, und deshalb steht Nam Duy Nanyen am Stand vom Team Global. Das weltweit aktive Netzwerk setzt sich für peer-to-peer-education an Schulen ein. Globalisierung und Nachhaltigkeit sind dabei die Schwerpunktthemen, denn „die Globalisierung ist auch eine Chance“, sagt der junge Mann. „Zukunft denken und Zukunft gestalten sind deshalb bei uns nicht nur Schlagworte sondern Programm.“ Und genau hier braucht das Team Global gut ausgebildete Leute, die sich im Bildungsbereich engagieren wollen.

Dafür setzt sich auch Europa macht Schule ein. Das Projekt des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ist auf der comeback-Zukunftsbörse durch Susanne Lippold vertreten. Sie erzählt gerade der EFD-Freiwilligen Julia Tittelbach, welche Möglichkeiten sie im Angebot hat. Die IKEA-Studentin aus Halle – „IKEA“ steht für Interkulturelle Europa- und Amerika-Studien – war im französischen Bordeaux ein Jahr lang an einer Schule aktiv, wo sie auch viele Unterrichtseinheiten zum Thema EFD gehalten hat. Jetzt will sie „den Europa-Spirit, der ja auch hier bei comeback 2014 allgegenwärtig war,“ weiter tragen. Da hat Susanne Lippold die richtigen Bausteine im Gepäck, denn Europa macht Schule „will den Austausch in die Klassenzimmer bringen“, und dafür sind EFDler und Erasmus-Studenten genau die richtigen Botschafter.

Einen ganz anderen Ansatz verfolgt Grenzenlos. Michael Arnd erklärt, dass sich in dem Verein Freiwillige für Freiwillige einsetzen, und dass gerade die frisch heim gekehrten EFDler viele Chancen haben, ihre Projektpläne umzusetzen. Einmal jährlich treffen sich die Grenzenlosen bei einem Kongress, auf dem Rück- und Ausblick ihren Raum finden, in dem aber die Mitglieder auch mit Gleichgesinnten ihre Pläne besprechen und Mitstreiter finden können. „Wir sind seit 1999 aktiv“, erklärt Arnd, und deshalb kennt seine Organisation viele Wege, um gute Anträge mit kreativen Inhalten bei den richtigen Behörden, Stiftungen und anderen Zuwendungsgebern einzureichen.

Eine alternative Form des ganz konkreten politischen Engagements bieten die Jungen Europäischen Föderalisten. Seit 60 Jahren ist die Organisation aktiv und heute in 35 Ländern vertreten. Mit Seminaren, Straßenaktionen und vielen anderen Info-Veranstaltungen macht sich die europäische Jugendorganisation vor allem unter Leuten ihres Alters bekannt. Besonders im Vorfeld von Wahlen zum Europäischen Parlament ist das Know-how der Organisation gefragt. Sie ist politisch unabhängig, deshalb auf vielen Ebenen gefragt und beispielsweise auch in Hochschulen häufig mit Ständen, Vorträgen und anderen Aktivitäten zu finden.

Das Angebot der comeback- Zukunftsbörse ist groß aber nicht unübersichtlich. Einigen Besuchern ist noch die „Schöne Party“ vom Vortag anzusehen, aber sie kämpfen sich tapfer durch die Stände und nehmen sich Zeit für Gespräche mit den Vertretern der anwesenden NGOs. Auch Anna Meier ist beeindruckt von dem vielfältigen Angebot. Gerade war die junge Frau bei einer Info-Veranstaltung der EuroPeers, die ihr gut gefallen haben. Ansonsten hält sie vor allem nach Organisationen Ausschau, die von Deutschland aus Workcamps leiten. Das hat sie schon bei ihrem EFD in Island gemanagt, und so etwas möchte sie auch in Zukunft tun.

Ob es der ICJA Freiwilligenaustausch weltweit oder die Öko-Aktivisten der BUND-Jugend oder die Eine-Welt-Organisation Arche Nova sind, sie alle haben ein Auge auf die Europa-Rückkehrer geworfen, denn sie wissen: Hier ist eine Gruppe höchst motivierter, bestens ausgebildeter, interkulturell kompetenter und leidenschaftlicher Leute zusammen gekommen, die vor allem eines will: weiter.

Was ist comeback 2014 und was läuft? Mehr unter www.comeback2014.eu

(Jörg Wild für JUGEND für Europa)

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