10.06.2020

report 2018: Die EU-Jugendprogramme Erasmus+ JUGEND IN AKTION und Europäisches Solidaritätskorps fördern das Europabewusstsein junger Menschen und wirken inklusiv

Deckblatt der Publikation report 2018 - Die Umsetzung der EU-Programme Erasmus+ JUGEND IN AKTION und Europäisches Solidaritätskorps in DeutschlandInsgesamt wurden dem Jugendbereich in Deutschland 28.793.243 € (2018) zur Verfügung gestellt.

Mit dem report 2018 - Die Umsetzung der EU-Programme Erasmus+ JUGEND IN AKTION und Europäisches Solidaritätskorps in Deutschland zieht JUGEND für Europa, wie in den Vorjahren, eine Jahresbilanz und skizziert die weitreichenden Wirkungen des Jugendkapitels. Bereits Ende Januar 2020 hatte der Erasmus+ Jahresbericht 2018 der Europäischen Kommission die Erfolgszahlen des Jugendkapitels Erasmus+ JUGEND IN AKTION bestätigt.

Erfolgszahlen der EU-Programme in Deutschland

  • Insgesamt 23.475.212 € Fördermittel für das EU-Programm Erasmus+ JUGEND IN AKTION. 30.719 Teilnehmende, davon 39% mit geringeren Chancen und 3% Teilnehmende mit besonderen Bedürfnissen. 3.228 geförderte Organisationen. 1.064 eingereichte und 571 bewilligte Anträge.
  • Insgesamt 5.318.031 € Fördermittel für das EU-Programm Europäisches Solidaritätskorps (ab Oktober 2018, eine Antragsrunde). 259 Teilnehmende, davon 39% mit geringeren Chancen und 3% Teilnehmende mit besonderen Bedürfnissen. 60 eingereichte und 54 bewilligte Anträge.

Viele Mittel für europäische Jugendarbeit

  • Der Gesamtbetrag der Fördermittel für Erasmus+ JUGEND IN AKTION in Deutschland (23.475.212  €) wurde für europäische Jugendprojekte ausgegeben und hat somit einen erheblichen Beitrag zur Stärkung des Jugendbereichs in Deutschland geleistet.
  • In Erasmus+ JUGEND IN AKTION lag das Förderbudget 2018 auf dem Niveau des Vorjahres, das von 2016 auf 2017 stark (+30%) angestiegen war. Das erste Budget des Europäischen Solidaritätskorps, als eigenes EU-Programm, belief sich 2018 auf 5.318.031 €. Insgesamt wurden dem Jugendbereich in Deutschland somit 28.793.243 € zur Verfügung gestellt, 22% mehr als im Vorjahr 2017.
  • JUGEND für Europa, als Nationale Agentur für Erasmus+ JUGEND IN AKTION in Deutschland, hat alle Fördermittel ausgeschöpft und sämtliche Mittel den Organisationen für europäische Projekte zur Verfügung gestellt. Im neuen EU-Programm Europäisches Solidaritätskorps wurden die Fördermittel des ersten eigenen Programmbudgets nicht ausgeschöpft.

Erasmus+ JUGEND IN AKTION - Fördermittel 2014-2018

Europäischer Freiwilligendienst und Europäisches Solidaritätskorps - Fördermittel 2014-2018

Die EU-Programme kommen vielen jungen Menschen zugute

  • 2018 hat Erasmus+ JUGEND IN AKTION es insgesamt 30.719 Jugendlichen und Fachkräften der Jugendarbeit in Deutschland ermöglicht, im Rest Europas zu lernen, Europa zu erleben und sich in Europa zu engagieren.
  • Bei mehr als 2/3 der Teilnehmenden lag der Schwerpunkt auf Jugendaustausch: Fast 22.000 haben an kurzfristigen oder längerfristigen, individuellen oder an Gruppenaustauschen teilgenommen.
  • Im ersten Jahr des eigenständigen EU-Programms Europäisches Solidaritätskorps wurde eine einzige Antragsrunde (Herbst 2018) durchgeführt. Dank der bewilligten Anträge konnten insgesamt 259 Personen einen europäischen Freiwilligenaufenthalt ableisten.    
  • Erasmus+ JUGEND IN AKTION fördert europäische Partizipation und hat im Jahr 2018 insgesamt 5.402 jungen Menschen die Teilnahme am Strukturiertem Dialog, dem Beteiligungsinstrument der EU-Jugendstrategie (2010-2017), ermöglicht.

Erasmus+ JUGEND IN AKTION und Europäisches Solidaritätskorps für alle:
gute Ergebnisse bei Inclusion

Die EU-Programme sind für alle jungen Menschen offen und haben gute Ergebnisse im Bereich Inclusion erzielt:

  • 42% aller Teilnehmenden, rund 13.000, waren junge Menschen aus benachteiligten Verhältnissen oder Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen.
  • Der niedrigschwellige Zugang wirkt besonders im Jugendaustausch (Erasmus+ JUGEND IN AKTION - Leitaktion 1), wo von insgesamt 21.190 Teilnehmenden 44% junge Menschen mit geringeren Chancen oder besonderen Bedürfnissen waren.
  • Fast 2.000 jungen Menschen mit geringeren Chancen und besonderen Bedürfnissen wurde es ermöglicht, sich aktiv und politisch im Strukturierten Dialog der EU-Jugendstrategie (2010-2017) einzubringen.

Erasmus+ JUGEND IN AKTION 2018 - Teilnehmende

Große Vielfalt der geförderten Projekte stärkt alle Bereiche der Jugendarbeit

  • Von insgesamt 1.124 förderfähigen Anträgen der beiden EU-Jugendprogramme konnten 625 der qualitativ sehr hochwertigen Projekte, mit vielfältigen Formaten, gefördert werden.
  • Mehr als 3.228 Organisationen waren 2018 an Projekten beteiligt, die über Erasmus+ JUGEND IN AKTION gefördert wurden. Diese Organisationen waren große und kleine, unerfahrene und erfahrene Träger aus allen Bereichen der Jugendarbeit, aus verschiedensten Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe, auf lokaler und Bundesländerebene, überall in Deutschland.
  • Darüber hinaus wurden im Europäischen Solidaritätskorps auch Solidaritätsprojekte, von selbstorganisierten Jugendlichen erstellte Projekte, gefördert.

Erasmus+ JUGEND IN AKTION: Qualifizierung von Jugendarbeiter/-innen, Austausch und Begegnung

  • Insgesamt 4.853 Fachkräfte der Jugendarbeit haben über Erasmus+ JUGEND IN AKTION an 184 europäischen Projekten teilgenommen und so die europäische Dimension der Jugendarbeit gestärkt.
  • Insgesamt 32 Strategische Partnerschaften, mit fast 4.127 Teilnehmenden, haben Jugendarbeit und innovative Praxis in Europa und in Deutschland weiterentwickelt.
  • Erasmus+ JUGEND IN AKTION hat so die Qualifizierung, den Austausch und die Weiterentwicklung von Kooperation ermöglicht, die weite Teile der Jugendarbeit in ganz Europa gestärkt haben.

Hohe Fördersätze lohnen sich, weil sie wirken

  • Erasmus+ JUGEND IN AKTION bietet sehr hohe, durchschnittliche Fördersätze, die rund 75% der Projektkosten decken und somit weit über den Fördersätzen vieler anderer Förderprogramme liegen.
  • Diese Investitionen zahlen sich aus, da hohe Fördersätze die Qualität sichern und Durchführbarkeit der Projekte ermöglichen. Sie ermöglichen eine pädagogische Betreuung, eine Vor- und Nachbereitung, und minimieren so die Anzahl der Projekte, die abgebrochen werden müssen. Der geringe finanzielle Eigenanteil bedeutet auch, dass viele hochwertige Projekte überhaupt realisiert werden.
  • 2018 konnte das Förderbudget von Erasmus+ JUGEND IN AKTION insgesamt 54% der förderfähigen Projekte unterstützen. Diese Föderquote zeigt, dass der Bedarf der europäischen Jugendarbeit weit höher ist als das aktuelle Angebot an Fördermitteln. Im Europäischen Solidaritätskorps konnten 90% der Projekte gefördert werden.

Europäische Jugendprojekte: überall in Europa, überall in Deutschland

  • Einrichtungen aus allen Bundesländern beteiligten sich 2018 an den EU-Jugendprogrammen Erasmus+ JUGEND IN AKTION und Europäisches Solidaritätskorps.
  • Die von Trägerorganisationen organisierten und über die EU-Jugendprogramme geförderten Projekte stehen in der Regel Teilnehmenden aus allen Bundesländern offen. Die im report 2018 nach Bundersländern aufgeschlüsselten Zahlen geben deshalb lediglich Aufschluss über den Hauptsitz der Trägerorganisation, denen eine Projektförderung bewilligt wurde.

Erasmus+ JUGEND IN AKTION 2018 - Bundesländern (Verteilung der Anträge)

Europäische Jugendarbeit stärkt Engagement und Zivilgesellschaft

  • Allein in Deutschland wurden dank Erasmus+ JUGEND IN AKTION 2018 insgesamt mehr als 3.228 Organisationen aus Deutschland, dem Rest der EU und Europas gefördert. Zahlen für das Europäische Solidaritätskorps lagen, nach der ersten Antragsrunde, noch nicht vor.
  • Erasmus+ JUGEND IN AKTION führt zu einer nachhaltigen, grenzübergreifenden Vernetzung der Organisationen durch gemeinsame Projektplanung und -umsetzung.
  • Fähigkeiten der interkulturellen Verständigung, Eigeninitiative, Teamfähigkeit und eine Vorbereitung auf eine komplexere Welt werden ebenfalls durch Erasmus+ JUGEND IN AKTION unterstützt.  
  • Der gesellschaftliche Zusammenhalt in Deutschland und Europa wird gestärkt, indem sich Teilnehmende der EU-Programme nach ihrer Rückkehr in ihrem Wohnort stärker engagiere als z. B. andere junge Menschen.

Erasmus+ und das Jugendkapitel Erasmus+ JUGEND IN AKTION

Erasmus+ ist für den Zeitraum 2014-2020 das dezentral verwaltete EU-Programm für Bildung, Jugend und Sport, das auch bisherige EU-Programme für lebenslanges Lernen, Jugend und Sport sowie die europäischen Kooperationsprogramme im Hochschulbereich zusammenfasst. Vom Gesamtbudget in Höhe von 14,8 Mrd. Euro werden bis 2020 mehr als vier Millionen Menschen profitieren. Das EU-Programm Erasmus+ verbessert Kompetenzen und Beschäftigungsfähigkeit, und bringt die Modernisierung der allgemeinen und beruflichen Bildung und der Kinder- und Jugendhilfe voran.

Erasmus+ JUGEND IN AKTION ist das Programmkapitel für junge Menschen und Fachkräfte im Bereich der nicht formalen und informellen Bildung sowie der Jugendarbeit. Junge Menschen erlangen über das EU-Programm wichtige Schlüsselkompetenzen für ihre persönliche und berufliche Entwicklung, und werden motiviert, die Zukunft der EU mitzugestalten. Solidarität und Toleranz über Grenzen hinweg werden geweckt und eine aktive europäische Bürgerschaft junger Menschen gefördert. Innerhalb von Erasmus+ entspricht das Teilbudget des Jugendkapitel Erasmus+ JUGEND IN AKTION 10% des Gesamtbudgets, rund 1,5 Milliarden Euro, von dem 1 Million Menschen (davon 150.000 aus Deutschland) bis 2020 profitieren.

Erasmus+ JUGEND IN AKTION mit überdurchschnittlichen Ergebnissen, trotz geringerer Mittelausstattung, und 75% aller Teilnehmenden mit geringeren Chancen und besonderen Bedürfnissen des gesamten Programms Erasmus+

Der von der Europäischen Kommission Ende Januar 2020 veröffentlichte Erasmus+ Jahresbericht 2018 (siehe Link unten) bescheinigt dem Jugendkapitel Erasmus+ JUGEND IN AKTION eine gute Position innerhalb des gesamten EU-Programms Erasmus+.

Besonders gute Ergebnisse erzielte Erasmus+ JUGEND IN AKTION im Bereich der Lernmobilität von Einzelpersonen (Leitaktion 1), in dem es die höchste Anzahl der eingereichten Anträge, der bewilligten Projekte und der teilnehmenden Organisationen aufwies. An insgesamt 3. Stelle im Programm Erasmus+ lag das Jugendkapitel bei der Anzahl der Teilnehmenden. Das Jugendkapitel allein hat 75% der Personen mit geringeren Chancen oder mit besonderen Bedürfnissen des gesamten Programms Erasmus+ mobilisiert.

Die Fördermöglichkeiten von Erasmus+ JUGEND IN AKTION fanden sehr hohen Zuspruch. Die Anzahl der eingereichten Fördermittelanträge war hoch, auch die Anzahl der letzendlich förderfähigen, hochqualitativen Anträge. Aus Budgetgründen konnten jedoch bei weitem nicht alle dieser hochqualitativen Projekte gefördert werden. Diese niedrige Förderquote, in Deutschland 54%, macht deutlich, dass der Bedarf der europäischen Jugendarbeit weiterhin höher ist als die aktuell zur Verfügung stehenden Fördermittel.

(JUGEND für Europa)

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Weiterführende Informationen

Link: JUGEND für Europa, report 2018 - Die Umsetzung der EU-Programme Erasmus+ JUGEND IN AKTION und Europäisches Solidaritätskorps in Deutschland

Link zur Europäische Kommission: Erasmus+ Jahresbericht 2018

Link: JUGEND für Europa, Wie wirkt Erasmus+ JUGEND IN AKTION?